Wissen

Hilfe bei Operationen Spray lässt Krebszellen leuchten

Tumore lassen sich besser entfernen, wenn sie für die Operation eingefärbt werden. Bisherige Färbeverfahren brauchen allerdings lange Zeit, um zu wirken. Jetzt haben Forscher ein Spray entwickelt, das Krebsgewebe innerhalb von Sekunden grünlich fluoreszieren lässt.

Ein spezielles Spray könnte künftig dabei helfen, Tumore zu entdecken und ohne Rückstand aus dem Körper zu entfernen. Der Farbstoff lasse Krebszellen kurz nach dem Aufsprühen grünlich leuchten und könnte Chirurgen so zeigen, ob an der operierten Stelle noch Krebsgewebe oder wenige Millimeter große Metastasen übrig geblieben seien, berichten Wissenschaftler im Fachjournal "Science Translational Medicine".

27421432.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Das binnen Sekunden bis Minuten wirkende Spray sei an menschlichen Eierstockkrebszellen in Mäusen getestet worden, schreiben die japanischen und US-amerikanischen Forscher. Bisherige Färbeverfahren, etwa mit fluoreszierenden Antikörpern, nähmen mehrere Stunden oder gar Tage in Anspruch.

Die Mediziner um Yasuteru Urano von der Universität Tokio stellten einen Farbstoff namens gGlu-HMRG her. Er wird von einem Enzym, das in den Zellen vieler Krebsarten aktiv ist, aktiviert: der sogenannten Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT). In Kulturen menschlicher Zellen und bei den Versuchen mit Mäusen habe gGlu-HMRG rasch fluoresziert. Der Kontrast zwischen Krebszellen und normalem Gewebe sei sehr deutlich gewesen, schreiben die Forscher.

Simple Anwendung, rasches Ergebnis

In einem Begleitkommentar erläutern Mediziner aus San Diego (Kalifornien/USA), dass klinische Versuche mit anderen Farbstoffen bereits zeigten, dass sich markierte Tumore besser entfernen lassen. Vorteile der neuen Methode seien ihre simple Anwendung und das rasche Ergebnis. Die gGlu-HMRG-Fluoreszenz halte zudem mindestens eine Stunde an, schreiben Michael Bouvet von der Universität Kalifornien und Robert Hoffman vom Biotechnologie-Unternehmen AntiCancer. Die Methode sei aber auf Tumore mit hoher GGT-Aktivität beschränkt.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen