Rekord in Heidelberg Stärkster Tomograph der Welt
18.07.2008, 13:52 UhrDas Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat nach eigenen Angaben den weltweit stärksten Kernspintomographen für die Krebsforschung in Betrieb genommen. Die neue, hochauflösende Technik des sieben Millionen Euro teuren Geräts könne scharfe Bilder und tiefere Einblicke in die Entwicklung von Krebszellen geben, lange bevor sich am Patienten krankheitstypische Symptome zeigten, berichtete das DKFZ in Heidelberg. "Patienten auf der ganzen Welt werden davon profitieren, wenn hier die Mechanismen von Krebserkrankungen entschlüsselt werden und Grundlagen für erfolgreiche Behandlungen gelegt werden", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan.
Das Magnetfeld des Tomographen ist mit 7 Tesla rund 140.000 Mal stärker als das Erdmagnetfeld. Wegen des starken Magnetfelds musste ein spezielles Gebäude errichtet werden, wofür das Bundesforschungsministerium eigenen Angaben zufolge vier Millionen Euro investiert hat. Insgesamt kostet das Projekt nach DKFZ-Angaben rund zwölf Millionen Euro.
Selbst kleinste Details erkennbar
Im Vergleich zu etablierten Kernspintomographen mit Feldstärken von 1,5 bis 3 Tesla biete das neue Gerät erhebliche Vorteile für die Krebsforschung, betonte DKFZ-Arbeitsgruppenleiter Michael Bock. So würden etwa auch Tumordetails von weniger als einem Millimeter Größe erkennbar. "Mit der Erhöhung der räumlichen Auflösung wird die innere Struktur von Tumoren sichtbar, was für die Optimierung der Behandlung von entscheidender Bedeutung sein kann", betonte Bock. Außerdem ließen sich mit dem neuen Gerät auch die Blutversorgung und Stoffwechselprozesse im Tumor messen, etwa der Sauerstoffverbrauch als ein indirekter Hinweis auf das Tumorwachstum.
Für die nötige Sanierung der DKFZ-Gebäude übernimmt das Bundesforschungsministerium in den nächsten Jahren weitere Kosten in Höhe von rund 70 Millionen Euro. Der erste Sanierungsabschnitt des DKFZ-Hochhauses ist bereits abgeschlossen.
Quelle: ntv.de