Leukämie bei Kindern Starke TV-Sender kein Risiko
15.10.2008, 12:57 UhrStarke Radio- und Fernsehsender sorgen nach Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) nicht für ein erhöhtes Blutkrebs-Risiko bei Kindern. Das Ergebnis unterscheide sich damit von anderen "wenig aussagekräftigen" Studien, die vereinzelt Hinweise auf ein erhöhtes Kinderleukämierisiko in der Umgebung von Radio- und Fernsehsendern gezeigt hatten, teilte die Behörde in Salzgitter mit.
Bei der vom BfS in Auftrag gegebenen Studie wurden westdeutsche Gemeinden untersucht, die im Umkreis von 16 leistungsstarken Radiosendern und acht TV-Sendern liegen. Auf Basis der Wohnadressen und der Betreiberdaten zu den Sendeanlagen wurde die Feldstärke berechnet, der die Kinder ausgesetzt waren. "Wir haben keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder gefunden", resümierte Studienleiter Joachim Schüz. "Weder für die Mittelwellensender noch für UKW- und Fernseh-Sender."
Das treffe für die Zeit vor der großflächigen Einführung des Mobilfunks zu (1983-1991) als auch für die Zeit danach (1992-2002). Anders als bei einer 2007 veröffentlichten Studie zu Kinderkrebs um Kernkraftwerke lasse sich auch bei Kindern unter fünf Jahren in den am stärksten belasteten Gebieten in der Nähe der Sender kein erhöhtes Leukämierisiko nachweisen. Bei der Studie wurden die Daten von knapp 2000 an Leukämie erkrankten Kindern und von knapp 6000 nicht erkrankten Kindern ausgewertet.
Quelle: ntv.de