Dürre führt zu Futtermangel Störche verstoßen ihre Küken
16.06.2008, 11:13 UhrWegen der Dürre im Osten Deutschlands und des damit verbundenen Futtermangels haben Störche vermehrt ihre hungrigen Küken aus dem Nest geworfen. Das teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Vetschau in Südbrandenburg mit.
Eine Storchenfamilie benötige während der Aufzucht täglich bis zu drei Kilogramm Regenwürmer, Schnecken oder Lurche, diese Tiere hätten sich bei der Dürre aber tiefer in die Erde gegraben, sagte Winfried Böhmer von der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. "Den Störchen blieb nichts anderes übrig, als die Zahl ihrer Jungen zu reduzieren."
Zum Förster bringen
Dabei würden die schwächsten Küken geopfert und von den Altstörchen aus dem Horst geworfen. Ungewöhnlich viele Stürze wurden laut Böhmer bislang aus der Niederlausitz gemeldet. "Einige Küken überlebten den Abwurf. Anwohner informierten die Weißstorchbetreuer oder brachten die Küken zum Förster." In der Försterei in Reddern (Südbrandenburg) würden inzwischen 13 Junge und zwei verletzte Altstörche betreut.
Zur Sicherung der Nahrung für die Störche und ihrer Brut rät der Naturschützer, mehr Feuchtwiesen, naturnahe Bäche und Tümpel in Nähe der Dörfer anzulegen. "In Streuobstwiesen, Feldgehölzen und auf Ödflächen entwickeln sich viele Nahrungstiere." Deshalb sollte die Bebauung von Nahrungsbiotopen unterbleiben. Böhmer: "Landwirte, die auf Bio-Anbau umstellen wollen, sollten Unterstützung erhalten, denn intensive Landwirtschaft mit viel Chemieeinsatz oder gar Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen wirken sich negativ für unsere Störche und ihre Artgenossen aus."
Quelle: ntv.de