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Therapie aus der Steckdose Strom gegen Migräne

Mit schwachem Gleichstrom lassen sich Göttinger Forschern zufolge chronische Schmerzen und Migräne mildern. Der Strom verändere durch den Schädelknochen hindurch die Erregbarkeit der Hirnzellen und beeinflusse so die Schmerzwahrnehmung, berichtete die Universität Göttingen über die Erkenntnisse ihrer Neurowissenschaftler. Patienten könnten die effektive und kostengünstige Behandlung selbstständig zu Hause anwenden.

Bevor das Verfahren als Therapie eingesetzt werden könne, müssten aber weitere Studien folgen. Dabei sollen mögliche Nebenwirkungen ausgeschlossen und die optimale Stimulationsdauer und -intensität gefunden werden. Die Wissenschaftler um Walter Paulus hatten bei ihren Versuchen mit Gleichstrom knapp 20 Minuten lang die Nervenzellen in der äußeren Hirnrinde von Patienten stimuliert. Die Behandlung wurde ein bis zwei Wochen lang täglich wiederholt. Die Probanden gaben anschließend an, ihre chronischen Schmerzen oder ihre Migränesymptome hätten deutlich nachgelassen. Einige Patienten hätten von leichter Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Übelkeit berichtet, hieß es in der Mitteilung weiter. Zudem habe bei den Patienten während der Behandlung die Kopfhaut dort gejuckt oder gekribbelt, wo sie von den Elektroden berührt wurde.

Mit der sogenannten transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) werde die elektrische Ladung an der Nervenzellmembran verändert, erklären die Forscher. Bei einer verminderten Erregbarkeit nehme die Schmerzwahrnehmung ab.

Quelle: ntv.de

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