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Mittel gegen Monatsblutungen TXA kann Unfallopfer retten

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(Foto: picture alliance / dpa)

Tranexamsäure ist ein gerinnungsförderndes Mittel, dass besonders Frauen mit starker Monatsblutung hilft. Vielleicht kommt es aber auch schon bald bei Unfallopfern mit schweren Blutungen und Bluttransfusionen zum Einsatz in Krankenhäusern.

Ein etabliertes Mittel gegen zu starke Monatsblutungen bei Frauen könnte Zehntausenden Unfallopfern das Leben retten. Zu diesem Schluss kommt eine systematische Analyse von Studien zum Einsatz von Tranexamsäure (TXA). Das Mittel reduziere das Sterberisiko bei Verletzten mit schweren Blutungen um zehn Prozent, berichten Forscher um Ian Roberts von der London School of Hygiene & Tropical Medicine in der Cochrane Database of Systematic Reviews. Das entspreche etwa 70.000 geretteten Patienten pro Jahr, wenn TXA weltweit eingesetzt würde.

"TXA reduziert das Verblutungsrisiko nach Verletzungen und scheint wenig Nebenwirkungen zu haben", erläuterte Roberts in einer Mitteilung. "Es könnte Leben retten sowohl im zivilen wie im militärischen Bereich."

Tranexamsäure ist ein vergleichsweise günstiges Arzneimittel, das die Gerinnung fördert, indem es den Abbau von Gerinnseln hemmt. Es wird nicht nur gegen zu starke Monatsblutungen eingesetzt, sondern auch bei manchen geplanten Operationen, um Bluttransfusionen zu minimieren. Erst in jüngerer Zeit werde TXA auch bei blutenden Schwerverletzten getestet, erläuterten die Forscher. Nahezu die Hälfte solcher Patienten, die im Krankenhaus stürben, verbluteten.

Roberts Team hatte die Daten von mehr als 20.000 Patienten analysiert. "Diese Ergebnisse basieren auf einer großen Zahl von Patienten, die aus vielen verschiedenen Ländern stammten", unterstrich Roberts. "Angesichts

des gut belegten Nutzens dieses Mittels empfehlen wir, es breiter bei blutenden Verletzungsopfern einzusetzen."

In einer zweiten Analyse zeigte sich, dass Tranexamsäure und verwandte Wirkstoffe gute Mittel sind, um Blutungen und Bluttransfusionen bei geplanten Operationen im Krankenhaus zu reduzieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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