Studie an der Charit Telemedizin verhindert Tod
03.04.2008, 08:59 UhrDie Berliner Charit setzt künftig auf die medizinische Betreuung herzkranker Patienten im heimischen Wohnzimmer. Für eine große Telemedizin-Studie testet das größte deutsche Uniklinikum mit Partnern aus Medizin und Wirtschaft ein neues Frühwarnsystem für Menschen mit chronischer Herzschwäche. Bereits in der Startphase der Studie seien mit Hilfe der Telemedizin mehrere Todesfälle verhindert worden, sagte Charit-Herzspezialist Friedrich Köhler.
In der Telemedizin-Testgruppe messen Patienten einmal am Tag zu Hause Werte wie Herzleistung, Blutdruck oder Gewicht. Die Messergebnisse werden über eine Art Handy an die Charit oder das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart gefunkt. Dort wachen Ärzte und Assistenten 24 Stunden lang über die "elektronischen Patientenakten". Bei großen Abweichungen der eingehenden Werte greifen sie ein. An die Telemedizin-Zentren sind auch Notfalldienste angeschlossen.
Nach Angaben der Charit ist die laufende Untersuchung die erste Studie in Deutschland, die den Nutzen von Telemedizin bei Hochrisikopatienten mit Herzproblemen prüft. An der Untersuchung nehmen 570 Patienten teil, die zumeist über 60 Jahre alt sind. Die Hälfte von ihnen probiert die neue Technik aus, die übrigen werden wie bisher medizinisch weiterbetreut. Die Untersuchung läuft bis Anfang 2009. Sie soll auch klären, ob diese neue Form der medizinischen Überwachung als Kassenleistung sinnvoll ist.
Quelle: ntv.de