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Polarisiertes Licht half Therapeutisches Klonen

US-Forscher sind dem therapeutischen Klonen bei Menschen einen großen Schritt näher gekommen. Erstmals sei es gelungen, embryonale Stammzellen aus Affen-Embryos zu gewinnen, berichteten die Wissenschaftler bei einer Konferenz in der australischen Stadt Cairns. Embryonale Stammzellen sind besonders entwicklungsfähig und sollen Krankheiten wie Multiple Sklerose, Herzerkrankungen oder Bandscheibenschäden heilen können, indem sie beschädigte Zellen im Körper ersetzen.

"Auf diesen Nachweis haben wir lange gewartet", sagte der Stammzellen-Pionier Alan Trounson vom Stammzellenzentrum an der Monash-Universität in Melbourne der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist sehr wichtig zu wissen, dass es funktioniert, weil dies zu vielen neuen Stammzellenlinien führen kann, die uns beim Verständnis einiger komplizierter Krankheiten helfen können."

Bisherige Versuche, Embryonen von Primaten für das Klonen von Stammzellen zu nutzen, sind fehlgeschlagen. Der südkoreanische Forscher Woo Sook Hwang musste seine Karriere beenden, weil er fälschlicherweise behauptet hatte, menschliche Stammzellen geklont zu haben. In Deutschland ist das Klonen menschlicher Embryonen zur Herstellung von Stammzellen seit 2002 verboten und die Forschung an Stammzellen aus dem Ausland eingeschränkt.

Die Affen-Studie stammt von Shoukhrat Mitalipov vom Nationalen Primaten-Forschungszentrum Oregon. Durch einen veränderten Zellkern-Transfer (SCNT) sei es ihm gelungen, embryonale Stammzellen zu gewinnen, die sich zu Herzzellen und Neuronen weiterentwickelt hätten, berichtete Mitalipov. Er legte unter anderem DNS-Proben als Beleg seines Erfolgs vor.

Der US-Forscher nutzte in seinem Labor polarisiertes Licht statt des ansonsten üblichen farbigen oder ultravioletten Lichts. Dies sei möglicherweise für den Erfolg entscheidend gewesen, sagte er. Die Studie wurde mit Rhesus-Affen gemacht. Der Zellkern embryonaler Stammzellen wurde in Hautzellen eines zehnjährigen Männchens transferiert. Die Forscher gewannen den Angaben zufolge zwei kleine Mengen an geklonten Stammzellen. Die Forschungsarbeit ist noch nicht wissenschaftlich publiziert und muss im nächsten Schritt überprüft und bestätigt werden.

Quelle: ntv.de

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