Kollaps in der Tiefe Tiefseefischerei löscht Arten aus
14.03.2009, 14:18 UhrEinige langlebige Grenadier-, Hecht- und Rochenarten im Nordatlantik sind durch die Fischerei binnen nur einer Generation fast ausgelöscht worden. Eine Untersuchung von Jennifer Devine und ihren Kollegen von der Memorial Universität in St. John’s in der kanadischen Provinz Neufundland konzentriert sich auf fünf Arten, deren Bestände durch die Fischerei von 1978 bis 1994 um 89 bis 98 Prozent schrumpften.
Spät geschlechtsreif
Bei den untersuchten Tiefseefischen handelt es sich um den Blauen Seehecht (Antimora rostrata), einen Aal (Notacanthus chemnitzi), eine Rochenart (Bathyraja spinicauda) sowie die beiden Grenadierfische Macrourus berglax und Coryphaenoides rupestris. Diese Fische können bis zu 60 Jahre alt und mehr als einen Meter lang werden. Alle fünf Arten werden erst mit 15 bis 20 Jahren geschlechtsreif. Nur die beiden Grenadierfische werden kommerziell gefangen, wie die Kanadier berichten, aber alle fünf Arten landen als unerwünschter Beifang in den Netzen am Meeresboden und gehen vielfach tot wieder über Bord. Die Forscher schätzen, dass die fünf Arten innerhalb von drei Generationen auf weniger als ein Prozent ihres ursprünglichen Vorkommens reduziert sein werden.
Der größte Tiefseerochen im Nordatlantik (Dipturus laevis) sei durch die kommerzielle Tiefseefischerei bereits "unbemerkt" ausgelöscht worden, wart Devine. Niemand wisse, wie viele und welche weiteren Arten bereits an den Rand der Existenz gedrängt worden seien. "Die wissenschaftlichen Nachforschungen halten nicht mit dem Kollaps der Tiefseebestände Schritt."
Quelle: ntv.de