Magnetar SGR 1900+14 Tod in der Staubwolke
30.05.2008, 10:43 UhrUS-amerikanische Astronomen haben einen bizarren Ring um einen toten Stern entdeckt: Der Staubring ist vermutlich aus einer vormaligen Wolke entstanden, die den toten Stern - einen sogenannten Magnetar - umhüllte. Magnetare bilden sich, wenn bestimmte Sterne in einer Supernova explodieren und Teile der Sternenmaterie zu einem Restkern kollabieren.
Der von den Forschern entdeckte Magnetar höhlte die Staubwolke von innen aus, so dass ein gigantischer, deformierter Ring mit einer Länge von sieben und einer Breite von drei Lichtjahren übrig blieb. Die Wissenschaftler um Stefanie Wachter vom California Institute of Technology in Pasadena stöberten ihn mit dem Spitzer-Weltraumteleskop im Sternbild Adler auf. Die Beobachtungen könnten erklären helfen, wie sich Sterne in ihrer Endphase verhalten, teilt die amerikanische Weltraumbehörde Nasa mit.
Schon im Jahr 1998 stand der Magnetar SGR 1900+14 im Fokus der Forscher. Die Sternenleiche, die ein besonders großes Magnetfeld besitzt, flammte kurzzeitig auf und strahlte einen mächtigen Impuls an Röntgenstrahlen ab. Diese Strahlung prasselte auf die Erdatmosphäre und wurde von zahlreichen Satelliten detektiert. Bei diesem Ereignis muss der Magnetar auch die ihn umgebende Staubwolke von innen heraus ausgehöhlt haben, vermutet Wachter. Andere Erklärungen scheiden ihr zufolge aus. Der Ring scheint stabil zu sein und dehnt sich nicht weiter aus. Damit ist er keine direkte Folge einer sich ausbreitenden Explosionswelle.
Die Struktur des Staubrings ist nur durch das reflektierte Licht von Sternen aus seiner Umgebung mit dem Spitzer-Weltraumteleskop zu sehen. Die Forscher wollen nun diese nahen Sterne beobachten, um aus deren Bewegung auf die Masse des Staubrings zu schließen. Daraus wollen sie mehr über die Entstehungsprozesse und die Weiterentwicklung von Magnetaren lernen.
Quelle: ntv.de