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Experimente mit Mäusen Tumor zum Leuchten bringen

Forscher haben ein verbreitetes Virus mit Hilfe der Gentechnik umkonstruiert und damit Krebsgeschwüre zum Leuchten gebracht.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Krebsgeschwüre lassen sich künstlich zum Leuchten bringen, um sie besser aus dem umgebenden Gewebe herausschneiden zu können. Das berichtet eine Gruppe um Sheldon Penman vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA) in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Sie hatten dafür mit Mäusen experimentiert. Bis eine solche Markierung beim Menschen zum Einsatz kommen kann – wenn es sie denn überhaupt eines Tages gibt – wird noch viel Zeit vergehen. Die Fortentwicklung der Technik und ihre Zulassung für Patienten wären sehr langwierig und teuer.

Das Team konstruierte ein verbreitetes Virus trickreich mit Hilfe der Gentechnik um. Es vermehrt sich nun nur in Krebszellen – und bringt ein zusätzliches Protein mit. Dieses GFP (green fluorescent protein) strahlt bei passender Beleuchtung grün. Im Tierversuch implantierten die Forscher zunächst menschliche Tumore in Mäuse und ließen sie wachsen. Dann spritzten sie den Tieren die neuen Viren.

Wie gewünscht vermehrten sich die Erreger nur in den Tumoren. Die strahlten daher auf und ließen sich klar vom anhängenden Gewebe unterscheiden. Das wäre für Chirurgen eine wertvolle Hilfe. Die Ärzte versuchen, den Tumor mitsamt etwas anhängendem, gesundem Gewebe herauszuschneiden. So gehen sie sicher, auch wirklich alle entarteten Zellen zu entfernen. Dabei verlassen sich die Ärzte bislang auf ihr geschultes Auge und ihre Erfahrung. Weitere Hilfsmittel wären willkommen.

Quelle: ntv.de, dpa

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