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Von Zecken und Mücken übertragen USA identifizieren neues Killer-Virus

Kleine Biester, die tödliche Krankheiten übertragen können: Zecken.

Kleine Biester, die tödliche Krankheiten übertragen können: Zecken.

(Foto: imago/blickwinkel)

Ein Mann ohne Vorerkrankungen, gut 50 Jahre alt, leidet plötzlich an Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Die Ärzte können ihm nicht helfen. Der Patient stirbt. Nun stellt sich heraus, dass er wohl mit dem Bourbon-Virus infiziert war. Der Überträger: Zecken.

Die US-Gesundheitsbehörden haben nach eigenen Angaben ein neues tödliches Virus aus der Gruppe der Thogotoviren identifiziert. Man gehe davon aus, dass der Erreger 2014 für den Tod eines Mannes aus Kansas verantwortlich war, teilte die Seuchenkontrollbehörde CDC mit. Das Virus wird unter dem Namen "Bourbon" geführt - benannt nach dem Bezirk in Kansas, in dem das Todesopfer lebte.

Nach Angaben der CDC ist es das erste Mal, dass in den USA ein Mensch am Thogotovirus gestorben ist. Einen Erreger aus der Gruppe hatte man bislang erst bei sieben Menschen nachweisen können. Thogotoviren gibt es auf der ganzen Welt. Man nimmt an, dass sie in Europa, Asien und Afrika durch Mücken und Zecken übertragen werden. Ein guter Insektenschutz, langärmelige Shirts und lange Hosen sind daher die besten Vorsorgemaßnahmen gegen das Bourbon-Virus.

Der gut 50-jährige Mann aus Kansas war Zecken ausgesetzt gewesen. Laut CDC litt er nach der Infektion an Kopfschmerzen und Fieber, ausgeprägter Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Außerdem hatte er zu wenige weiße Blutkörperchen und zu wenige Blutplättchen. Eine Impfung oder Medikamente gegen das Bourbon-Virus gibt es nicht. Bislang können nur die Symptome behandelt werden. Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos, sie helfen nur bei bakteriellen Infektionen. Auch gibt es noch keine routinemäßigen Tests, um eine Infektion mit dem Bourbon-Virus diagnostizieren zu können.

Quelle: ntv.de, asc/AFP

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