Wissen

Zähe Bärtierchen Überlebensfähig im All

Die winzigen wirbellosen Bärtierchen können selbst unter extremen Bedingungen im Weltraum überleben. Die achtbeinigen Überlebenskünstler überstanden einen Aufenthalt im Vakuum und die extreme Strahlung vom All, wie die US-Zeitschrift "Current Biology" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. Es war das erst Mal, dass die Überlebensfähigkeit von Tieren unter Weltraumbedingungen getestet wurde. Die auch als Tardigrada bekannten Bärtierchen sind zwischen 0,1 und 0,5 Millimeter lang und kommen häufig in Moosen und Flechten vor.

Bärtierchen gelten als wahre Überlebenskünstler: Auch extreme Hitze und Trockenheit können ihnen nichts anhaben, so dass sie auch nach Jahren der Dürre wieder zum Leben erweckt werden können, wie die europäischen Wissenschaftler um Ingemar Jönsson von der Universität im schwedischen Kristianstad, die den Artikel verfassten, erklärten. Den Forschern zufolge können die Bärtierchen auch bei extremen Temperaturen von über 151 Grad Celsius bis minus 272 Grad überleben und sogar dem 300-fachen Luftdruck standhalten.

Die Wissenschaftler schossen mehrere der Bärtierchen in ausgetrocknetem Zustand mit dem Forschungssatelliten Foton-M3 der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) im September 2007 ins All. Dort mussten sie dem Vakuum, ultravioletter Strahlung der Sonne und kosmischer Strahlung trotzen. Die meisten Tiere überlebten nach Angaben der Wissenschaftler das Vakuum und die kosmische Strahlung problemlos, einige sogar die ultravioletten Sonnenstrahlen, die 1000-fach stärker sind als auf der Erdoberfläche. Die überlebenden Tiere konnten sich anschließend sogar problemlos weiter fortpflanzen, erklärten die Forscher. Wie die Tiere ihr Überleben sicherten, sei aber weiterhin "ein Mysterium".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen