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Bewegung steigert Wohlbefinden Überzeugung erhöht positive Sporteffekte

Wer davon überzeugt ist, dass Sport gut tut, hat letztendlich mehr davon.

Wer davon überzeugt ist, dass Sport gut tut, hat letztendlich mehr davon.

(Foto: imago/Westend61)

Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. In Bezug auf die Auswirkungen von Sport und Bewegung nimmt er sogar Einfluss auf mehreren Ebenen. Und auch die Beeinflussung von außen hat messbare Folgen.

Sport tut gut! Das weiß doch jeder. Doch nicht jeder ist von dieser Aussage auch überzeugt. Wie sich die persönliche Überzeugung zum Thema Sport auf die tatsächlichen Effekte des Trainings auswirkt, haben Forscher der Universität Freiburg nun herausgefunden. Das Team um den Psychologen Hendrik Mothes vom Institut für Sport und Sportwissenschaften stellte fest, dass Menschen, die eine positive Erwartungshaltung gegenüber Sport und Bewegung haben, sowohl psychisch als aus neurophysiologisch mehr von einem Training profitieren als Menschen, die nicht diese Überzeugung teilen.

Für die Untersuchung wurden 76 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 32 Jahren für ein dreißigminütiges Training auf dem Fahrradergometer ins Forschungslabor eingeladen. Zuvor wurden den Teilnehmern unterschiedliche Kurzfilme gezeigt, die entweder die positive Wirkung für die Gesundheit durch Radfahren anpriesen oder eben nicht. Zudem wurden die Probanden befragt, ob sie schon vor Beginn der Studie an positive Gesundheitseffekte durch Sport glaubten. Die Probanden hatten die Aufgabe vor und nach dem Training einen Fragebogen auszufüllen. Die Antworten sollten Auskunft über das Wohlbefinden und die Stimmung der Studienteilnehmer geben. Zudem wurde die Gehirnaktivität der Probanden gemessen.

Selbsterfüllende Prophezeiung erhöht das Wohlbefinden

"Die Ergebnisse zeigen im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung, dass der Glaube daran, wie gut einem Sportaktivität tut, eine beachtliche Auswirkung auf das Wohlbefinden hat", fasst Mothes die Ergebnisse zusammen. Studienteilnehmer, die bereits vor der Studie an die positiven Effekte durch Sport glaubten, hatten auch größere Freude an der Bewegung, hoben stärker ihre Stimmung und reduzierten deutlich ihre Ängstlichkeit im Vergleich zu den weniger motivierten Probanden. Auch auf neurophysiologischer Ebene zeigten sich Unterschiede. Bei den Studienteilnehmern, die vorab eine positive Einstellung zu den Wirkungen von Sport hatten und bei denjenigen, die den Kurzfilm über die gesundheitlichen Vorzüge des Radfahrens gesehen hatten, konnten die Forscher eine größere Entspannung der Hirnaktivität feststellen.

Die Forscher können nun beweisen, dass nicht nur der persönliche Glaube, sondern auch positive oder negative Beeinflussungen vor einem Training unterschiedliche Effekte beim Trainierenden mit sich bringen. Höchstwahrscheinlich seien die Studienergebnisse auch auf  andere Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmer oder Langlaufen übertragbar, so Mothes. "Erwartungshaltungen und Vorstellungen haben möglicherweise langfristige Konsequenzen, zum Beispiel für die Motivation zum Sporttreiben. Sie entscheiden mitunter darüber, ob man sich das nächste Mal zum Joggen aufraffen kann oder lieber auf der Couch bleibt", erklärt der Psychologe, der schon am nächsten Projekt zum Zusammenhang zwischen Erwartungshaltung, sogenanntes Mindset, und Anstrengungserlebnis forscht.  

Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der Fachzeitschrift "Journal of Behavioral Medicine" erschienen.

Quelle: ntv.de, jaz

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