Risiko von Fehlgeburten steigt Uhr tickt auch bei Männern
13.07.2008, 12:08 UhrDie biologische Uhr tickt auch für den Mann: Paare, in denen er älter ist als 40, bekommen seltener Kinder. Zudem steigt mit dem Alter des Mannes das Risiko von Fehlgeburten. Das berichtete Stphanie Belloc vom Eylau-Zentrum für Reproduktionsmedizin in Paris auf Jahreskonferenz der Europäischen Gesellschaft für humane Reproduktion und Embryologie im Juli in Barcelona (Spanien).
Damit bestätigt die Medizinerin ähnliche Resultate aus der Vergangenheit. Auch dabei hatte sich gezeigt, dass die Zahl erfolgreicher Schwangerschaften bei Paaren mit Männern über 40 geringer ist. Von Bedeutung ist auch das Alter der Frau.
Tausende Paare untersucht
Belloc und ihre Kollegen hatten von 2002 bis 2006 insgesamt 12.236 Paare untersucht, bei denen die Mediziner den Samen des Mannes künstlich in die Gebärmutter übertragen hatten (intrauterine Insemination). Dies wird zum Beispiel nötig, wenn die Frau durch einige Inhaltsstoffe der Samenflüssigkeit Krämpfe bekommt. Dann werden die Spermien in einer Zentrifuge vom Rest des Ejakulats getrennt. Dabei werden zugleich viele Eigenschaften der Samen gesammelt, etwa Zahl und Beweglichkeit. Erfasst wurden zudem die Zahl von Schwangerschaften, Fehlgeburten und Geburten. Zusammen mit den Alters- und anderen Angaben der Eltern wurde eine statistische Analyse möglich.
Belloc und ihr Team geben Erfolgsquoten für Männer und Frauen getrennt an: 12,3 Prozent der Männer unter 30 hatten nach einer solche Behandlung eine schwangere Frau. In der Altersgruppe von 40 bis 44 lag der Wert bei 10,9 Prozent. Bei Männern mit 45 und mehr Jahren waren es noch 9,3 Prozent. Der Anteil der Fehlgeburten lag bei Paaren mit Männern unter 30 bei 13,7 Prozent. Frauen, deren Männer 45 oder älter waren, hatten in 32,5 Prozent der Fälle eine Fehlgeburt.
Je älter, desto schwerer
Die Mediziner erklären, dass bei dieser Methode der künstlichen Befruchtung im besten Fall zehn Prozent der behandelten Paare je Behandlung Nachwuchs bekommen. Daher müssen die Betroffenen oft mehrfach in die Klinik. Nach einer ganzen Reihe vergeblicher Versuche greifen die Mediziner dann zu anderen Methoden. Dabei kann etwa ein Spermium mit einer feinen Kanüle in eine Eizelle übertragen werden (intracytoplasmatische Spermien-Injektion, ICSI).
Frauen unter 30 wurden in 14,4 Prozent der Behandlungen schwanger (Fehlgeburten: 11,1 Prozent der Schwangerschaften). In der Altersgruppe von 38 bis 41 Jahre waren es 10 Prozent (Fehlgeburten: 28,3 Prozent der Schwangerschaften). Bei Frauen im Alter von 42 und älter hatte das untersuchte Verfahren in nur noch 8,9 Prozent Erfolg, hier betrug der Anteil der Fehlgeburten 46,4 Prozent.
Quelle: ntv.de