Impfung nach Zeckenstich Umstrittene Wirkung
02.05.2007, 08:36 UhrEine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) unmittelbar nach einem Zeckenstich ist laut Experten grundsätzlich möglich. Zwar könnte die Impfung vermutlich einen Ausbruch von FSME nicht verhindern, wenn die Zecke den Erreger erst übertragen hat, berichtet die in Neu-Isenburg erscheinende "Ärzte Zeitung". Unklar sei auch, ob unmittelbar nach der Impfung gebildete Antikörper die Vermehrung der Viren bremsen können. Das Risiko eines Impfschadens sei dagegen bei einer Impfung nach einer Infektion nicht erhöht.
Wenn der Patient aber ohnehin schon beim Arzt sei und sich auch weiterhin in einem Zecken-Risikogebiet aufhalten wolle, könne er auch geimpft werden, heißt es unter Berufung auf Prof. Heinz-Josef Schmitt, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO). Ein Nachteil sei allerdings, dass die Impfantikörper die Diagnose der FSME erschweren, wenn die Zecke den Patienten doch infiziert habe, berichtet die Zeitung weiter. Einige Experten raten daher dazu, nach einem Zeckenstich vier Wochen mit einer Impfung gegen FSME zu warten.
Eine FSME-Infektion führt zu einer Gehirn- oder Hirnhautentzündung. Die übliche Impfung besteht aus drei Dosen, von denen die zweite Dosis vier bis zwölf Wochen nach der ersten gegeben wird und die dritte etwa ein Jahr später folgt. Die Impfung muss jedoch alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Als FSME-Risikogebiete gelten fast ganz Baden-Württemberg und Bayern sowie Teile von Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.
Quelle: ntv.de