Loch im Herzen Ursache von Migräne?
12.06.2007, 18:02 UhrMigräneattacken werden möglicherweise durch Herzprobleme verursacht. Ein kleines Loch im Herzen könnte nach jüngsten Erkenntnissen die Ursache für die starken Kopfschmerzen sein, teilten die Veranstalter des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit am Dienstag in Berlin mit. Etwa jeder vierte Erwachsene habe ein solches Loch, das so genannte Persistierende Foramen Ovale (PFO), erklärte der Direktor der Klinik für Innere Medizin des Unfallkrankenhauses Berlin, Franz Xaver Kleber.
Auf den Zusammenhang zwischen dem Loch im Herzen und den Kopfschmerzen stießen die Mediziner eher zufällig: Sie stellten fest, dass sich unter Migränepatienten doppelt so viele Menschen mit einem PFO befanden wie unter jenen, die keine solche Schmerzattacken erleiden. Umgekehrt zeigten Studien, dass in bis zu 75 Prozent aller Fälle, in denen das Loch geschlossen wurde, die Migräne-Attacken deutlich abnahmen.
Dennoch ist bis heute unklar, wie genau ein PFO die Migräne auslösen kann -und warum im Umkehrschluss ein Schließen des Lochs im Herzen die Kopfschmerzen lindert. "Wir stehen hier noch am Anfang der Forschung und es gibt bislang nur Vermutungen darüber", sagte Kleber, der seine Erkenntnisse auf dem Hauptstadtkongress vorstellen wird.
Beim Ungeborenen sorgt das Loch im Herzen zwischen den beiden oberen Herzkammern dafür, dass der größte Teil des Blutstroms die Lunge umgehen kann. Normalerweise schließt sich das Loch nach der Geburt. Tut es das aber nicht, kann es beim Erwachsenen zu ernsthaften Problemen wie Schlaganfällen kommen. Der Hauptstadtkongress findet vom 20. bis 22. Juni statt.
In Deutschland leiden rund 5 Prozent der Männer und Frauen unter täglichen Kopfschmerzen, etwa 70 Prozent unter regelmäßig wiederkehrenden. Die meisten davon leiden an Migräne und Spannungskopfschmerz. Bei einer Migräne kommt es häufig plötzlich zu halbseitigen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit.
Quelle: ntv.de