Island besteht auf Walfleisch-Export Verhandlungsboykott droht
28.04.2010, 13:14 Uhr
Obwohl der kommerzielle Walfang verboten ist, jagt Island seit 2006 Zwerg- und Finnwale. 2009 demonstrierten Aktivisten des Internationalen Tierschutzfonds vor der isländischen Botschaft in Berlin.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Island besteht auf dem Export von Walfleisch und droht deshalb mit einem Verhandlungsboykott beim Jahrestreffen der Internationalen Walfangkommission (IWC). Das Fischereiministerium in Reykjavik erklärte: "Island kann keine Begrenzung des Handels mit Meeresressourcen zustimmen, die wir in verantwortlicher Weise nutzen." Es reagierte damit auf einen Vorschlag der IWC- Präsidentschaft, den Export von Walfleisch zu verbieten, dafür aber begrenzte Fänge von Island, Norwegen und Japan erstmals seit zweieinhalb Jahrzehnten wieder zulassen.
Ein Handelsverbot falle außerhalb des Mandats der Walfangkommission, hieß es in Reykjavik. Islands Kommissar bei dem im Juni bevorstehenden IWC-Jahrestreffen im marokkanischen Agadir, Tomas Heidar, sagte: "Wir sind total gegen ein Verbot des internationalen Handels. Solange das auf dem Tisch ist, sind wir nicht zu Verhandlungen über die Begrenzung unserer Fänge bereit."
Vor Islands Küste werden seit 2006 wieder Zwerg- und Finnwale gejagt, obwohl das 1986 in Kraft getretene Verbot des kommerziellen Walfangs nach wie vor gilt. Ein isländischer Fischereiunternehmer versucht seitdem, das Fleisch von Finnwalen in Japan abzusetzen. Innerhalb der EU ist ein derartiger Handel verboten.
Quelle: ntv.de, dpa