Kacki? Verstopfung bei Kindern
06.12.2006, 11:05 UhrEine nicht bemerkte Verstopfung kann bei Kindern chronisch werden. Kinder leiden häufig unter Verstopfung, sagt Gunhild Kilian-Kornell vom Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) in München. Je härter der Stuhl aber wird, desto schmerzhafter ist die Entleerung, so dass Kinder zu einer Vermeidungstaktik übergehen. Daraus kann sich die chronische Verstopfung entwickeln.
Wenn Kinder die Beine überkreuzen oder auf der eigenen Faust sitzen, können dies Anzeichen für das Zurückhalten von Kot sein, sagt die Kinder-und Jugendärztin. Hat sich besonders viel Stuhl im Darm angesammelt, kann es auch zu so genannten "Überlaufstühlen" kommen, die übel riechen und die Eltern häufig für Durchfall halten.
Gesunde Kleinkinder unter drei Jahren müssen einmal pro Tag für das "große Geschäft" auf die Toilette. Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn Kinder über drei Monate lang harte Stuhlballen unter Schmerzen ausscheiden und nur selten, nicht einmal jeden zweiten Tag zur Toilette gehen. Bei solchen Anzeichen sollten Eltern mit ihrem Kind zum Arzt gehen, sagt Kilian-Kornell. Die Behandlung einer chronischen Verstopfung kann bis zu einem halben Jahr dauern. Neben abführenden Medikamenten gehören auch eine Ernährungsberatung und das Führen eines Stuhlkalenders zur Therapie.
Um eine Verstopfung zu vermeiden, sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder sich ausreichend bewegen, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, ballaststoffreich essen und nicht zu viel stopfende Nahrungsmittel wie Karotten, Bananen und Schokolade bekommen. Auch wenn sie Antibiotika einnehmen oder wenn kleine Kinder zu schnell trocken werden, kann das zu Verstopfung führen.
Für eine gute Verdauung sorgen Pflaumenmus, Birnen, Feigen, Datteln und Leinsamen sowie der gewohnheitsmäßige Gang zur Toilette nach dem Essen. Auch eine sanfte Bauchmassage mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn hilft, die Darmmotorik anzuregen.
Quelle: ntv.de