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Konventionelle Landwirtschaft Viel Erde verschwindet

Die konventionelle Landwirtschaft beschleunigt die Erosion der Böden. Dadurch geht unter Umständen so viel Nutzfläche verloren, dass die weltweite Produktion landwirtschaftlicher Güter gefährdet ist, berichtet der US-Forscher David Montgomery in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Mit einer Boden schonenden Landwirtschaft hingegen könnten Ackerflächen auch nachhaltig bewirtschaftet werden.

Der Wissenschaftler von der University of Washington (Seattle/US-Staat Washington) hatte Daten aus Studien zur Bodenerosion gesammelt und ausgewertet. Auf herkömmlich bewirtschafteten Ackerflächen gehe demnach mehr Boden durch Erosion verloren als unter natürlichen Bedingungen, berichtet der Forscher. Die Rate übersteige jene der Bodenneubildung. Die Bodendicke nehme um durchschnittlich mehr als einen Millimeter pro Jahr ab.

Bei schonender Bearbeitung lasse sich diese Entwicklung aufhalten, erklärt Montgomery. Bei der so genannten no-tillage-Landwirtschaft – was so viel bedeutet wie "keine Bearbeitung" – werden die Stoppeln nach der Ernte nicht untergepflügt und der Samen mit speziellen Sähmaschinen direkt in den unbearbeiteten Boden gelegt. Studien zufolge lasse sich die Erosionsrate so erheblich reduzieren. Nach den Berechnungen Montgomerys braucht es hunderte bis wenige tausend Jahre, bis eine Bodenfläche unter konventioneller Landwirtschaft komplett abgetragen ist. Dies entspräche der "Lebensdauer" vieler älterer Kulturen. Nicht die Axt, mit der die Wälder gerodet wurden, sondern der Pflug habe diese Gesellschaften "untergraben", schreibt Montgomery.

Quelle: ntv.de

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