Kinder ernst nehmen Viele Arten von Angst
22.09.2005, 11:34 UhrEltern sollten die Ängste ihrer Kinder ernst nehmen und sie in entsprechenden Situationen trösten. "Umarmen Sie Ihr Kind, so dass es sich geborgen fühlt. Körperkontakt wirkt beruhigend."
Das rät Gunhild Kilian-Kornell, Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) in München. Wichtig sei es, das Kind von seinen Ängsten erzählen zu lassen und mit ihm darüber zu sprechen. Außerdem sollte das Kind beobachtet werden, ob es bestimmte Situationen vermeidet oder sich manchmal stark an die Eltern klammert. "Auch hinter Schlafstörungen, Bauch-und Kopfschmerzen können sich Ängste verbergen", so Kilian-Kornell.
Vor allem Unbekanntes flößt Furcht ein -und gerade kleine Kinder müssen noch vieles erforschen und kennen lernen. Dabei entstehen mit jedem Alter wieder andere Furcht-Auslöser: Im ersten Lebensjahr überwiegen Trennungs-und Verlustängste, im zweiten die Angst vor unbekannten Objekten. Ab etwa drei Jahren fürchten Kinder sich vor bösen Menschen, Einbrechern oder Geistern. Mit dem Schulbeginn kann die Angst vor der Schule hinzukommen.
Insbesondere wenn die Kinder vorher keinen Kindergarten besucht haben, könne die Vorfreude von der Furcht vor dem Unbekannten überwältigt werden. Schließlich haben viele Kinder auch Angst vor schlechten Noten und strengen Lehrern.
Eltern müssen auch darauf achten, ob sie ihre eigenen Ängste weitergeben. Denn Kinder lernen unter anderem am Modell der Eltern, was sie als gefährlich einschätzen. Gelingt es Eltern nicht mehr, in den meisten Fällen die Angst ihrer Kinder auf ein "normales" Maß zu reduzieren, sollten sie beim Kinder-und Jugendarzt Hilfe suchen.
Quelle: ntv.de