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Hepatitis-B-Virus Viele Jugendliche nicht geimpft

Vielen Jugendlichen fehlt ausreichender Schutz gegen Hepatitis B. Experten gehen davon aus, das nur rund 50 Prozent der Teenager einen entsprechenden Impfschutz haben. Dabei ist das Virus 100-mal infektiöser als HIV.

Schutz kann so einfach sein: Gegen das Virus gibt es eine wirksame Impfung.

Schutz kann so einfach sein: Gegen das Virus gibt es eine wirksame Impfung.

Viele Jugendliche sind nach Angaben von Experten nicht ausreichend gegen Hepatitis B geschützt. Nur etwa die Hälfte der Teenager habe einen angemessenen Impfschutz gegen die virusbedingte Leberentzündung.

Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln hin. Eine gute Gelegenheit, die Impfung nachzuholen, sei die Vorsorgeuntersuchung J1 oder J2, rät die Kinder- und Jugendärztin Ursel Lindlbauer-Eisenach, Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut.

Kleinste Spuren reichen aus

Das Virus ist dem Verband zufolge 100-mal infektiöser als HIV. Es werde durch kleinste Spuren von Blut, Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen und könne durch winzige Verletzungen der Haut oder Schleimhäute eindringen. Das passiert vor allem beim Geschlechtsverkehr, aber auch beim Piercen, Tätowieren oder verletzungsträchtigen Mannschafts- und Kontaktsportarten.

Auch wer Alltagsgegenstände wie Nagelscheren, Zahnbürsten oder Rasierer mit anderen gemeinsam benutzt, riskiert eine Infektion, warnt der BVKJ. Erkennbar ist die auch Gelbsucht genannte Hepatitis oft an dunkel verfärbtem Urin, einer gelblichen Haut und gelb verfärbten Augen.

Die Leberentzündung kann chronisch werden, es kann sich in der Folge eine Schrumpfleber (Leberzirrhose) und in seltenen Fällen auch Leberkrebs entwickeln. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren etwa 800 Neuerkrankungen pro Jahr.

Quelle: ntv.de, dpa

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