Sedimente mehr im Westen Vietnam verliert Südküste
09.07.2008, 10:06 UhrVietnam wird Forschungen der Universität Kiel zufolge in den nächsten Jahrzehnten Teile seiner fruchtbaren Südküste einbüßen. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass weniger Sediment aus den Mündungsarmen des Mekong die Küste erreicht, sagte Professor Karl Stattegger vom Institut für Geowissenschaften der Universität Kiel. Stattdessen würden die fruchtbaren Ablagerungen zu großen Teilen vom Delta nach Westen transportiert. Das Team um Stattegger und seinen Kollegen Klaus Schwarzer erforscht seit fünf Jahren die Küstenentwicklung am Mekongdelta und Saigon-Fluss.
"Wir rechnen damit, dass westlich des Deltas im Grenzgebiet von Vietnam und Kambodscha neue Landflächen entstehen können", sagte der Geologe Stattegger. Ein höherer Meeresspiegels und stärkere Wellen würden die Sedimente allerdings weiter in den Golf von Thailand schwemmen. Nach Angaben von Schwarzer könnten Mangrovenwälder den Küstenrückgang aufhalten. Seine Forschungen hätten aber auch ergeben, dass der Schiffsverkehr im weit verzweigten Fluss- und Kanalsystem der Mangroven die Erosion vorantreibe.
Die Kieler Forschung ist Teil eines Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft, an dem auch Biologen und Ozeanographen aus Bremen, Hamburg und Warnemünde sowie Wissenschaftler aus Vietnam beteiligt sind.
Quelle: ntv.de