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Treffpunkt Bodensee Vögel ziehen nicht weiter

Zahlreiche Zugvogelarten rasten in diesem Jahr länger am Bodensee als sonst. Der Grund dafür sind Schnee und Kälte im Norden Europas. Einige der Tiere haben ihre Reise unterbrochen, andere sind aus der zu kalten Gegend zurückgekommen, um hier auf den Frühling zu warten.

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Wildgänse im Oderbruch auf dem Weg nach Süden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Etliche Zugvögel haben auf dem Weg zu ihren Brutplätzen im Norden wieder kehrtgemacht und bevölkern nun die Bodenseeregion. Der Grund sind die höheren Schneemengen im Norden und der orkanartige Nordostwind der vergangenen Tage.

"Vögel haben die Fähigkeit, die Notbremse zu ziehen und den Rückwärtsgang einzulegen", sagte der Konstanzer Vogelschutzexperte Harald Jacoby und bestätigte damit einen Bericht des "Südkuriers". Experten nennen das einen Umkehrzug der Vögel auf ihrem Weg aus Südeuropa oder Nordafrika nach Nordeuropa.

Andere Tiere haben ihre Reise in den Norden oder Nordosten gleich abgebrochen und warten am Bodensee auf den Frühling. Das Gebiet um den 536 Quadratkilometer großen See ist bedeutender Rastplatz und Winterquartier für bis zu 250.000 Vögel.

Hilfreiche Überlebensstrategie

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Kraniche am abendroten Himmel.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gegen den Sturm zu fliegen hätte zu viel Energie erfordert, erläuterte Jacoby. Und auf den hartgefrorenen Böden im Norden hätten die Vögel kaum Nahrung gefunden. Dass sich die Zugvögel je nach Temperatur wieder zurückziehen, gehöre zu ihrer Überlebensstrategie. "Aber in dieser Heftigkeit ist es wirklich sehr selten", meinte der Experte der Naturschutzorganisation NABU.

So sind auf den verschneiten Wiesen und in Gärten am Bodensee jetzt Vogelarten anzutreffen, die sonst in der ersten Märzhälfte längst wieder in der Heimat sind und ihre Jungen aufziehen. Dazu gehören die Singdrosseln, die Feldlerchen und vor allem die Kiebitze.

Quelle: ntv.de, dpa

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