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Spatz auf der Roten Liste? Vogelbestände rückläufig

Der Spatz ist in Deutschland zunehmend gefährdet. Der Bestand des Haussperlings ging nach Angaben von Naturschützern in den vergangenen 15 Jahren um 15 Prozent zurück. Betroffen davon ist besonders die Population in den alten Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen und Bayern soll der Haussperling sogar auf die Rote Liste der gefährdeten Arten gesetzt werden.

Das geht aus der Studie "Vögel in Deutschland 2007" hervor, die die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, in Bonn vorstellte. "Von den 64 untersuchten häufigen Brutvogelarten sind 23 Arten in ihren Beständen rückläufig", sagte Jessel. Auch bei so häufigen Vogelarten wie der Mehlschwalbe und dem Kiebitz geht der Bestand zurück. Besonders gefährdet sind am Boden brütende Arten wie Feldlerche, Kiebitz und der Große Brachvogel.

Für die Rückgänge sind dem Bericht zufolge die intensive landwirtschaftliche Nutzung, der Verlust naturnaher Feuchtwiesen sowie die Nutzung von Brachflächen für den Anbau nachwachsender Rohstoffe verantwortlich. Um den Tieren zu helfen, sollte die Agrarpolitik der EU auf eine nachhaltige Entwicklung der Landschaft ausgerichtet werden, sagte Jessel.

Günstige Entwicklungen beim Vogelbestand im Bereich landwirtschaftlicher Flächen gebe es derzeit in Regionen mit hohem Anteil ökologisch bewirtschafteter Felder. Im Wald gebe es für die Vogelwelt einen leicht positiven Trend. Die naturnähere Waldbewirtschaftung verbessere die Lebensbedingungen etwa für den Kleiber oder den Buntspecht.

Der Studie zugrunde liegen intensive Beobachtungen. Inzwischen beteiligen sich daran in Deutschland pro Jahr rund 5.000 Freizeit- Ornithologen. Vom nächsten Jahr an wollen Bund und Länder das bundesweite sogenannte Vogelmonitoring gemeinsam mit 250.000 Euro dauerhaft finanziell unterstützen.

Quelle: ntv.de

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