Satellit stürzt auf Erde Von Rosat fehlt jede Spur
24.10.2011, 12:03 UhrAm frühen Sonntagmorgen ist der Satellit Rosat in die Erdatmosphäre eingetreten, seitdem fehlt jede Spur von ihm. Experten vermuten, dass nur Teile des Satelliten verglüht sein dürften, und suchen nun nach den Trümmern. Bislang ohne jeden Erfolg.
Nach dem unkontrollierten Absturz des deutschen Forschungssatelliten Rosat ist der Verbleib der ausgedienten Sonde noch völlig unklar. Es gebe weiterhin keine Bestätigung, dass Satellitenteile die Erdoberfläche erreicht hätten, teilte ein Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit.
Vor dem Hintergrund bislang noch ausstehender Daten zum Rosat-Absturz vom frühen Sonntagmorgen wollte das DLR auch Medienberichte nicht kommentieren, wonach der Röntgensatellit über Südostasien niedergegangen sein könnte.
Rosat war laut DLR am Sonntag zwischen 03.45 Uhr und 04.15 Uhr wieder in die Erdatmosphäre eingetreten. Kurz zuvor hatte das DLR zudem mitgeteilt, dass aufgrund der vorliegenden Daten der Wiedereintritt des Satelliten nicht über Europa, Afrika und Australien erfolgen werde.
Satellit ohne Triebwerk
Nach Einschätzung von Experten im Vorfeld des Absturzes dürfte nur ein Teil des knapp 2,5 Tonnen schweren Satelliten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre durch Reibungshitze verglüht sein. Rund 30 Einzelteile mit einer Gesamtmasse von 1,7 Tonnen, darunter ein großer Brocken von allein 1,6 Tonnen Masse, könnten damit mit mehr als 400 Kilometern pro Stunde auf der Erdoberfläche eingeschlagen oder aber ins Meer gestürzt sein.
Während seiner 1990 gestarteten Mission hatte Rosat die Erde zunächst auf einer elliptischen Umlaufbahn in 585 bis 565 Kilometern Höhe umrundet. Seit dem Missionsende 1999 verlor der Röntgensatellit aber durch Reibung kontinuierlich an Höhe, bis er am Sonntagmorgen wieder in die Erdatmosphäre eintauchte. Der Absturz konnte nicht gesteuert werden, weil der Satellit kein Triebwerk an Bord hatte.
Quelle: ntv.de, AFP