Wissen

"Gefährliche Ratschläge" Vorsicht vor Medikamententipps

Bei Medikamentenempfehlungen aus Internetforen ist Vorsicht geboten.

Oft melden sich dort Laien zu Wort, warnt Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Auf Foren wie Ciao.de, Yopi oder Doyoo werden die Meinungen von Internetnutzern ungefiltert eingestellt". Diese geben häufig medizinisch nicht sinnvolle oder sogar gefährliche Ratschläge. Schuldzinski rät Verbrauchern, sich nur auf Foren zu verlassen, die eindeutig von Fachleuten betreut werden. "Für Gesundheitsinformationen eignen sich zum Beispiel die Foren der Krankenkassen oder medizinischen Fachgesellschaften", so der Verbraucherschützer.

Markus Kohlmüller vom Internetforum "Yopi" in Chemnitz erklärt, man wolle auf die Vorwürfe reagieren und in Disclaimern den Hinweis geben, dass sich Nutzer zusätzlich den Rat von Ärzten und Apothekern einholen sollten. Das Wissen und die Ressourcen reichten nicht, um die eingestellten Forumsbeiträge zu überprüfen. "Wir bauen auf die Grundverantwortung der Leser. Wir können die sachliche Richtigkeit nicht kontrollieren. Das dürfen wir auch nicht, weil das Ärzten und Apothekern vorbehalten ist", so Kohlmüller.

Nach Ansicht der Verbraucherschützer erleben Medikamentenempfehlungen in Internetforen einen Boom, weil Hobbymediziner oftmals eine kleine Vergütung erhielten. Es liege der Verdacht nahe, dass so manches Laienurteil allein auf Grund der Prämie ins Netz gestellt werde. Zudem sei nicht auszuschließen, dass Hersteller die eigenen Pillen loben lassen. "Das halte ich eher für unwahrscheinlich", sagt Kohlmüller. Es könne aber auch nicht überprüft werden, ob Mitarbeiter von Pharmafirmen getarnt als Privatpersonen die Forumsbeiträge einstellen.

Quelle: ntv.de

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