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Futter in gefährlicher Tiefe Wale kollidieren mit Schiffen

Es gibt nur noch ungefähr 350 Atlantische Nordkaper, auch Glattwale genannt.

Es gibt nur noch ungefähr 350 Atlantische Nordkaper, auch Glattwale genannt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Atlantische Nordkaper gehört zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Walarten der Welt. Er ist besonders gefährdet, da es immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen mit Schiffen kommt. Forscher finden jetzt heraus, warum Maschine und Tier kollidieren.

Wie viele Atlantische Nordkaper es überhaupt noch gibt, wissen die Forscher nicht genau. Oft wird die Zahl 350 genannt. Und zu allem Überfluss hält sich die winzige Beute dieser überaus seltenen Wale genau in jener Tiefe auf, die eine Kollision der Nordkaper mit Schiffen wahrscheinlich macht. Sie schwimmen tief genug, um übersehen zu werden, aber zu weit oben, um den schnellen Schiffsrümpfen zu entgehen. Das berichtet eine Gruppe um Susan Parks von der Pennsylvania State University in den "Biology Letters" der Royal Society. Diese Wale (Eubalaena glacialis) haben demnach die höchste Pro-Kopf-Zahl von Kollisionen weltweit.

Die Gruppe markierte 13 Wale von der Ostküste der USA in der Capa Cod Bay mit Saugsensoren, die die Tauchtiefe registrierten. Die Geräte hielten zwischen einer halben und fünf Stunden an der glatten Haut, bevor sie abfielen und eingesammelt wurden. Das daraus abgeleitete Tauchprofil zeigte, dass sich die Tiere sehr häufig in der gefährlichen Tiefe befanden – zusammen mit Kleinkrebsen, ihrer bevorzugten Nahrung. Besonders im April seien die Tiere gefährdet.

Schiffe sollen Geschwindigkeit drosseln

Schiffe sollten eine geringere Geschwindigkeit einhalten, fordern die Experten. Zudem könnte eine Überwachung des Zooplankton-Gehaltes im Wasser Hinweise darauf liefern, wann mit Walen in der kritischen Wassertiefe zu rechnen ist.

Quelle: ntv.de, dpa

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