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"Blanker Unsinn" Walfang-Argument falsch

Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Fischerei haben das isländische Walfang-Argument zurückgewiesen, zu viele Zwergwale schädigten die Fischerei. "Das Argument halten wir für nicht vertretbar, das ist nicht haltbar", sagte der Kommissarische Leiter des Instituts für Seefischerei in Hamburg, Siegfried Ehrich.


Islands Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson hatte die Rückkehr zum kommerziellen Walfang nach 20-jähriger Pause am Wochenende mit der wieder gewachsenen Zwergwal-Populationen und dem Interesse der Fischerei-Industrie begründet, da durch die Zwergwale die Fischbestände im Nordatlantik bedroht sein sollen.


Island, das nicht zur Europäischen Union gehört, hatte zuvor angekündigt, 30 Zwergwale und 9 Finnwale für die kommerzielle Jagd freizugeben und damit Protest von Politikern und Umweltschützern ausgelöst. Auch bei der Umweltschutzorganisation WWF stößt das isländische Argument auf Unverständnis. "Das ist blanker Unsinn", sagte der Leiter des internationalen Artenschutzbereiches des WWF, Roland Melisch. Die Fischbestände seien durch Überfischung bedroht, nicht durch Zwergwale.


Nach Melischs Angaben leben etwa 100.000 Zwergwale im Nordatlantik. Der Abschuss von 30 Tieren gefährde den Bestand nicht. Das isländische Vorgehen sei aber schon deshalb nicht akzeptabel, weil es sich außerhalb des Rechtsrahmens und der internationalen Vereinbarungen bewege. "Sie unterminieren das Moratorium", sagte der WWF-Experte.

Quelle: ntv.de

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