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Fürsorgliche Phythonmutter Wenig Sauerstoff für Eier

Python-Mütter lassen ihrem Nachwuchs bei der Brutpflege lieber etwas zu wenig Sauerstoff, als die Kinder in den dünnwandigen Eiern austrocknen zu lassen. Das berichtet Zacharias Stahlschmidt von der Arizona State University in Tempe (USA). Die Schlangen winden sich nach der Eiablage dicht um ihren Nachwuchs und schützen ihn damit vor Räubern. In dieser Zeit fressen sie kaum und nehmen viel ab – so investieren sie bis zu einem Drittel ihres Gewichtes für die Kinder.

Rund 50 Tage dauert die Wache, die mitunter auch als Brüten bezeichnet wird. Würde die Mutter fortschlängeln, trockneten die papierdünnen Eier 25 bis 30 Mal schneller aus – keine guten Aussichten. Andererseits: Weil die Reptilien ihren Körper kaum bewegten, sinke mit der Zeit der Sauerstoffgehalt im dicht umschlungenen Gelege, weil er von den sich entwickelnden Eiern verbraucht werde, schreibt Stahlschmidt im „Journal of Experimental Biology“.

Er hatte für seine Studie den Sauerstoffgehalt der Luft tief im Inneren eines Geleges gemessen. Zudem bestimmte er im Brutkasten den Sauerstoffverbrauch von Eiern verschiedener Entwicklungsstadien des Gefleckten Python (Antaresia childreni). Die Experimente zeigten, dass die Eier in den frühen Stadien genügend Sauerstoff erhielten. Mit fortschreitendem Alter stieg der Bedarf an dem lebenswichtigen Gas – im mittleren Stadium erhielten die Eier laut Kalkulation in zwanzig Prozent der Zeit zu wenig davon – allerdings scheinbar ohne Folgen. Im letzten Stadium dann gab es durchweg einen leichten Sauerstoff-Mangel. Um die Eier bestmöglich vor Trockenheit zu bewahren, nähmen die Tiere das Sauerstoff-Defizit in Kauf, erklärt Stahlschmidt.

Quelle: ntv.de

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