Anstieg um 60 Prozent Wilderer töten mehr Elefanten
24.02.2009, 20:26 UhrKenianische Elefanten sind im vergangenen Jahr sehr viel häufiger Wilderern zum Opfer gefallen als noch im Jahr davor. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) registrierte für 2008 einen sprunghaften Anstieg illegal getöteter Elefanten um mehr als 60 Prozent. 2007 hatten Wilderer noch 49 der Dickhäuter getötet.
Laut IFAW steht die Wilderei im direkten Zusammenhang mit dem legalen Verkauf von Lagerbeständen im vergangenen November. "Wegen der Lagerverkäufe ist es einfacher, illegales Elfenbein auch mit auf den Markt zu bringen", sagte Sprecher Andreas Dinkelmeyer in Hamburg. Es sei oft schwer nachzuweisen, woher das Elfenbein stamme.
Preis hat sich verdoppelt
Nach Erkenntnissen der Kenianischen Wildtierbehörde KWS bekommen die Wilderer derzeit rund 38 US-Dollar (rund 30 Euro) pro Kilogramm Elfenbein - doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Auf dem internationalen Schwarzmarkt werde das "weiße Gold" für 850 Dollar pro Kilogramm verkauft.
Legale Verkäufe haben laut Dinkelmeyer bereits in der Vergangenheit den Handel auch mit illegalem Elfenbein angeheizt. In diesem Jahr seien im kenianischen Tsavo Nationalpark sowie dem an die Serengeti grenzenden Amboseli-Park bereits neun weitere von Wilderern geschossene Elefanten entdeckt worden.
Südafrika, Botsuana, Namibia und Simbabwe hatten im vergangenen November mehr als hundert Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen legal versteigert. Das entspricht laut IFAW den Stoßzähnen von mehr als 10.000 Elefanten. Das zuständige Sekretariat des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) hatte eine Ausnahmegenehmigung für die Auktion erteilt, bei der Staatsbestände verkauft wurden.
Quelle: ntv.de