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Widerspenstige Antenne Witzeleien im All

Trotz eingeschränkter Sicht haben zwei Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS am Donnerstag erfolgreich einen mehr als sechs Stunden langen Außeneinsatz absolviert. "Ich kann nichts sehen", sagte der russische Bordingenieur Michael Tjurin wegen seines von innen beschlagenen Helmes. "Bist zu blind?" fragte scherzend der NASA-Astronaut Michael Lopez-Alegria. "Jawohl, ich sehe überhaupt nichts. Ich kann das Weltall nicht sehen, und ich kann die Erde nicht sehen", antwortete Tjurin.

Lopez-Alegria stellte bei dem 6 Stunden und 18 Minuten langen Außeneinsatz einen neuen Raumfahrtrekord auf. Als erster Astronaut der US-Raumfahrtbehörde NASA arbeitete er zehn Mal im freien All.

Nachdem die Belüftung in Tjurins Raumanzug wieder besser funktionierte, kümmerten sich die beiden Astronauten um eine störrische Antenne am russischen Progress-Raumfrachter. Die Antenne hatte sich beim Andocken am 26. Oktober nicht automatisch eingezogen und in der ISS verfangen. Zuerst versuchten Tjurin und Lopez-Alegria mit vereinter Gewalt, die Antenne einzufahren. Als alles nicht half, griff Tjurin zu einer auf die Raumfahrt ausgelegten großen "Gartenschere" und durchtrennte den Mechanismus.

Die mit Müll und nicht mehr benötigten Ausrüstungsteilen gefüllte Progress-Kapsel soll im April abdocken und in der Erdatmosphäre verglühen. Die russische Raumfahrtbehörde hatte Angst, dass die betroffene Antenne das Abkoppelmanöver behindern könnte.

Lopez-Alegria und Tjurin montierten bei ihren Arbeiten im All auch eine Antenne für den ISS-Hausfunk zwischen den einzelnen Segmenten und schlossen ein Datenkabel an ein Neutronenteleskop an.

Quelle: ntv.de

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