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Tollwut in Äthiopien Wölfe in Gefahr

Ein Tollwutausbruch bedroht eine seltene Art: den Äthiopischen Wolf. Ein Team aus Wissenschaftern der Universität Oxford und äthiopischen Naturschützern versucht nun mithilfe einer Impf-Barriere die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

"Trotz der Bemühungen unseres Veterinär-Teams, das jedes Jahr die Haushunde in den Dörfern rund um Bale impft, ist das Virus nun erneut in die Wolfspopulation übergesprungen", sagt Dr. Claudio Sillero der "WildCRU"-Gruppe (Wildlife Conservation Research Unit) der Universität Oxford "14 Wölfe sind bis jetzt gestorben und die Laboruntersuchungen bestätigen unsere schlimmsten Befürchtungen, nämlich dass wir uns erneut einem verheerenden Tollwut-Ausbruch gegenüber sehen. Wenn nichts passiert, könnten bis zu zwei Drittel der Population im Web Valley in den Bale-Bergen an der Krankheit sterben, was die Population auf ein extrem kritisches Niveau reduzieren würde."

Schwierige Impfungen

Äthiopische Wölfe zu impfen ist keine leichte Aufgabe. "Unsere Veterinärteams müssen mit Pferden in die entlegenen Regionen des Hochlandes reiten und dort in rund 4.000 Meter Höhe bei Nachttemperaturen von bis zu minus15 Grad Celsius zelten", erläutert Claudio Sillero. "Die ersten zwei Wochen waren vielversprechend. Das Team hat bereits 40 Wölfe aus acht gesunden Rudeln rund um die betroffenen Tiere im Web Valley geimpft. Mit diesem "Gürtel" aus gesunden und geimpften Tieren hoffen wir eine Barriere zu schaffen, die die Ausbreitung des Virus in die restliche Population der Bale-Berge zu verhindert."

Mit seinem roten Fell und seinen langen Beinen ist der Äthiopische Wolf (Canis simensis) eine elegante und sympathische Erscheinung. Doch um die Art ist es schlecht bestellt. Der Äthiopische Wolf ist massiv vom Aussterben bedroht, weniger als 500 Individuen gibt es noch im Hochland von Äthiopien.

Quelle: ntv.de

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