Für die Rettung der Erde Zahlreiche grüne Jobs erwartet
09.10.2008, 13:48 UhrDie Entwicklung neuer Umwelttechniken könnte in den nächsten Jahrzehnten Millionen neue "grüne Jobs" entstehen lassen. In den vergangenen Jahren hätten allein 2,3 Millionen Menschen Arbeit im Sektor der erneuerbaren Energien gefunden, berichtet das UN-Umweltprogramm (UNEP) in Nairobi. Im Jahr 2030 könnten 6,3 Millionen Menschen im Bereich Solarenergie arbeiten, heißt es im Report "Green Jobs: Towards decent work in a sustainable, low-carbon world".
In der Windenergie könnten bis dahin 2,1 Millionen Arbeit finden. Die erneuerbaren Energien böten mehr Arbeit als die bestehenden Jobs in der herkömmlichen Branche der fossilen Energien, heißt es in dem Papier weiter. Allein in einem Land wie Venezuela könnte ein zehnprozentiger Zusatz von Bioalkohol zum Treibstoff eine Million Stellen in der Zuckerrohr-Industrie tragen.
Reserven in Bau- und Abfallwirtschaft
Die Isolierung von Häusern und andere Verbesserungen der Energiebilanz von Gebäuden könnten in Europa und den USA 2 bis 3,5 Millionen "grüne Jobs" entstehen lassen, heißt es bei der UNEP. In den Entwicklungsländern sei dieses Potenzial noch viel größer. Ein weiteres Beispiel: Recycling und Abfallwirtschaft brächten bereits 10 Millionen Menschen in China und 500.000 in Brasilien Lohn. Dieser Sektor werde mit steigenden Preisen für Waren und Rohstoffe gleichfalls größer. Die Herausgeber um UNEP-Chef Achim Steiner berichten zudem von einem Projekt in Bangladesch, das 100.000 Menschen zu Solartechnikern machen soll. Und in Indien könnten 150.000 Menschen damit beschäftigt werden, Ersatz für 9 Millionen ineffiziente Kochstellen zu schaffen.
Für Deutschland erwartet der Bericht eine Vervierfachung der Umwelttechnik bis zum Jahr 2030 auf dann 16 Prozent der industriellen Leistung. Damit würde diese Brache selbst die starke deutsche Schwermaschinen- und Autoindustrie überflügeln. Die UN warnen zugleich davor, dass der Klimawandel auch weiterhin viele negative Auswirkungen auf Arbeiter und deren Familien haben wird. Besonders betroffen werden demnach die Beschäftigten in Tourismus und Ackerbau sein
Quelle: ntv.de