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Mit der Kraft der vielen Augen Zehn rote Ballons gefunden

Ein roter Wetterballon.

Ein roter Wetterballon.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wie lange dauert es, zehn über die ganze USA verteilte rote Wetterballons zu finden, die überdies nur für eine sehr kurze Zeit zu sehen sind? Etwa neun Stunden. Dann hatte ein Team des Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Aufgabe gelöst. Dies berichtet die Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency) – jene Behörde des US-Verteidigungsministeriums, die neue Technologien fürs Militär entwickelt und einen entsprechenden Wettbewerb ausgeschrieben hatte. Der Erfolg gelang mit Hilfe eines sozialen Netzwerks, das via Internet zwischen zahlreichen bezahlten "Ballon-Meldern" geknüpft war.

Die zehn Wetterballons hatten einen Durchmesser von rund 2,5 Metern und waren an zentralen öffentlichen Plätzen in großen Städten auch aus einiger Entfernung deutlich zu sehen. Die Orte verteilten sich – grob beschrieben – entlang der Ost-, Süd- und Westküste der USA. Das erfolgreiche Team des MIT nutzte die Kraft der vielen Augen und organisierte nach dem Bekanntwerden der Aufgabe Regeln für ein soziales Netzwerk, das von dem ausgesetzten Preisgeld der Darpa in Höhe von 40.000 Dollar profitierte.

An einem Beispiel beschrieben lief die Suche wie folgt: Das MIT lud zunächst Alice ein, teilzunehmen. Alice wiederum warb Bob, Bob holte Carol ins Boot, und die schließlich Dave. Der entdeckte einen der Ballons, meldete dies schnellstmöglich der MIT-Gruppe und bekam dafür 2000 Dollar. Weil Carol ihn eingeladen hatte, erhielt sie immerhin noch 1000 Dollar, ihr Vorgänger Bob kam noch auf 500, und Alice strich 250 Dollar ein. Auf diese Weise hatten alle Beteiligten ein Interesse an dem Resultat – und spannten so das siegreiche Netz. Die nicht ausgegebenen Teile des Preisgeldes will das MIT spenden.

Quelle: ntv.de, dpa

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