"Waschkraft der Atmosphäre" Zeppelin geht in die Luft
16.10.2008, 10:02 UhrEin Zeppelin geht zum zweiten Mal für das Forschungszentrum Jülich in die Luft. Von Freitag an wird das Luftschiff von Friedrichshafen aus drei Wochen lang Schadstoffe in den unteren Schichten der Atmosphäre über dem Bodensee messen. Die Wissenschaftler wollen die "Waschkraft der Atmosphäre" erkunden.
"Diese Luftschicht spielt eine entscheidende Rolle für die Luftqualität und das Klima", sagt Projektleiter Prof. Andreas Wahner. In einer Höhe bis zu 1400 Metern spiele sich der Abbau der meisten Schadstoffe von der Erdoberfläche ab. "Wir messen die Selbstreinigungskraft der Luft", erläutert Wahner. Im Juli 2007 war ein Zeppelin voller Messgeräte bereits über dem Schwarzwald und auch dem Bodensee in gleicher Mission unterwegs.
Der 75 Meter lange Zeppelin NT (für "Neue Technologie"), der sonst mit Touristen über den See schwebt, bietet für die Messungen nach Wahners Ansicht besonders gute Bedingungen. Das Luftschiff könne anders als Flugzeuge oder Hubschrauber langsam schweben, in der Luft anhalten, auf- und absteigen und stundenlang unterwegs sein. Die Erkenntnisse, die der Zeppelin mit den 850 Kilogramm schweren Geräten an Bord gewinnt, seien zudem eine ideale Ergänzung zu den Messdaten aus größeren Höhen und fest installierten Bodenstationen. Der Bodensee sei für die Messflüge besonders geeignet, weil über seiner gleichmäßigen Oberfläche nur wenig senkrechter Luftaustausch stattfindet.
Quelle: ntv.de