Neue Spezialkeramik Zirkonoxid als Zahnersatz
01.12.2006, 15:49 UhrBei der Suche nach neuen Möglichkeiten zum Ersatz von Zähnen setzen Mediziner auf die Spezialkeramik Zirkonoxid. Diese könnte das derzeit gängige Material Titan komplett ersetzen, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), Henning Schliephake, am Freitag in Dresden. Derzeit lägen allerdings noch nicht genügend Daten über die langfristige Festigkeit des Materials vor. "Bei Industriereife kann diese Keramik die Behandlungskosten deutlich senken", ergänzte Schliephake.
Rund 1,4 Prozent der 18-bis 65-Jährigen und 2,6 Prozent der über 65-Jährigen in Deutschland tragen DGI-Angaben zufolge Implantate. Dieses Jahr werden demnach etwa 600.000 künstliche Zähne eingesetzt.
Die Vorteile der Spezialkeramik liegen den Angaben zufolge in seiner Bruchfestigkeit und der den natürlichen Zähnen ähnlichen Farbe. "Die Keramik ist allen anderen Materialien haushoch überlegen", sagte DGI-Sprecher Manfred Wichmann. Im Falle von Rissen repariere das Material die Bruchstelle selbst und werde fester als zuvor.
Als Gerüst für Kronen dient die Keramik schon heute. Mit der breiten Anwendung bei Zahnersatz rechnet Schliephake in den nächsten fünf Jahren. Bei künstlichen Wurzeln könne sich Zirkonoxid binnen zehn Jahren durchsetzen. Bis dahin müsse das Material seine Bruchfestigkeit auch dauerhaft unter Beweis gestellt haben.
Knapp 2.000 Zahnexperten tagen anlässlich des Jahreskongresses bis zum Samstag in Dresden.
(Internet:www.dgi-ev.de)
Quelle: ntv.de