Gefäßleiden Zunehmend auch bei Kindern
06.09.2006, 17:40 UhrDurch mangelnde Bewegung und falsche Ernährung erkranken nach Beobachtung von Fachärzten auch Kinder und Jugendliche vermehrt an Gefäßleiden. Insgesamt nehme die Zahl der Erkrankungen von Venen und Arterien in Deutschland rasant zu, berichtete der Tagungsleiter des Jahrestreffens der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DAG), Sebastian Schellong. Zugleich seien Krankheiten der Blutgefäße klassische Altersleiden. Ihre Häufigkeit steige daher auch mit dem zunehmenden Durchschnittsalter der Bevölkerung.
Unter anderem sei das gefäßgefährdende "metabolische Syndrom" inzwischen eine Volkskrankheit. Unter dem Krankheitskomplex fassen Ärzte Fettleibigkeit, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck zusammen. Die Kombination der Störungen greife die Gefäße an und könne sich als Herzinfarkt, Schlaganfall oder in Durchblutungsstörung der Beine äußern. "Mit etwa 65.000 Beinamputationen im Jahr hat Deutschland eine sehr hohe Rate", sagte Schellong.
Der dreitägige Kongress mit rund 1000 Teilnehmern beschäftigt sich zudem mit neuen Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung. In Deutschland nehmen rund eine Million Menschen dauerhaft solcher Mittel. Neben den seit etwa 50 Jahren verwendeten Kumarinen stehen laut DAG zwei neue Wirkstoffklassen vor dem Abschluss der klinischen Entwicklung. Die Wirkstoffe der Gatrane und Abane zeichneten sich durch wesentlich kürzere Wirkdauer aus. Zudem sei die Stärke ihrer Wirkung besser vorhersagbar und weniger etwa von gleichzeitig gegessenen Nahrungsmitteln abhängig.
Quelle: ntv.de