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Europagroßer Sturm auf dem Saturn Zyklon tobt seit fünf Jahren

Seit dem Jahr 2004 funkt die Raumsonde" Cassini" Bilder vom Saturn zur Erde. Damals begannen baskische Forscher, einen Sturm auf dem Riesenplaneten zu beobachten - und bis heute tobt dieser offenbar dort. Für einen Zyklon ist eine solche Ausdauer enorm ungewöhnlich.

Für Laien ist der Sturm auf Bildern kaum erkennbar.

Für Laien ist der Sturm auf Bildern kaum erkennbar.

(Foto: Cassini ISS/Del Río-Gaztelurrutia)

Seit mehr als fünf Jahren beobachten Astronomen der Universität des Baskenlandes einen Zyklon auf dem Saturn. Es ist damit der bislang ausdauerndste Zyklon, der auf einem der Riesenplaneten unseres Sonnensystems entdeckt wurde. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in dem Wissenschafts-Journal "Icarus".

"Zyklone – bei denen der Wind in dieselbe Richtung weht, in die sich auch der Planet dreht – halten sich normalerweise nicht sehr lange", sagt Theresa del Rio-Gaztelurrutia, Leiterin der Studie. Dadurch, dass sie sich in der Rotationsrichtung des Planeten bewegen, seien sie gewöhnlich sehr instabil - anders als Antizyklone, wie man sie etwa auf dem Neptun oder Jupiter kennt. Diese drehten sich gegen die Rotationsrichtung des Planeten und seien viel stabiler. "Deshalb sind wir so interessiert an diesem Zyklon, der seit mehreren Jahren auf dem Saturn existiert", sagt die Wissenschaftlerin.

So groß wie Europa

Seit 2004 beobachtet ihr Team den Wirbelsturm. Damals begann die Raumsonde "Cassini", Bilder vom Saturn an die Erde zu funken. Die Wissenschaftler konnten die Beständigkeit dieses gewaltigen Sturms in den Folgejahren bis 2009 nachweisen. Er ist ungefähr so groß wie der ganze europäische Kontinent.

"Unsere Beobachtungen machen diesen Zyklon zum bislang ausdauerndsten, den wir auf den Riesenplaneten des Sonnensystems, Jupiter und Saturn, beobachten konnten", sagt Rio-Gaztelurrutia. Sie gesteht aber auch  ein: "Bislang wissen wir sehr wenig über solche Strukturen."

Die Wissenschaftler warten nun ungeduldig auf die Cassini-Daten für das Jahr 2010, um zu sehen, wie sich der Sturm im letzten Jahr entwickelt hat. Die aktuellsten bisher verfügbaren Daten sind von 2009, da die NASA die Cassini-Bilder erst mit einem Jahr Verzögerung veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, fma

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