Stichwort Europäische Weltraumorganisation
07.07.2009, 14:09 UhrDie Europäische Weltraumorganisation ESA soll Europas Raumfahrt koordinieren und fördern. Gemeinsam verwirklichen die 18 Mitgliedsstaaten unterschiedliche Projekte, von der Erforschung der Erde und des Sonnensystems über die Entwicklung satellitengestützter Technologien bis zur Förderung europäischer High-Tech-Industrien. Dazu gehört das aus zehn Experimentierschränken bestehende Weltraumlabor "Columbus" als Europas "Eintrittskarte" zur Internationalen Raumstation ISS. Das 880 Millionen Euro teure Labor wurde federführend bei EADS in Bremen gebaut. Deutschland war und ist maßgeblich am Bau und der Nutzung beteiligt.

Die Bundesrepublik ist der größte Beitragszahler der ESA. Der Ende vergangenen Jahres beschlossene ESA-Etat bis 2011 sieht vor, dass Deutschland mit 2,7 Milliarden Euro gut ein Viertel der gesamten Finanzierung trägt. ESA-Generaldirektor ist Jean-Jacques Dordain. Die Organisation beschäftigt rund 1900 Mitarbeiter. Am Hauptsitz in Paris werden Beschlüsse für Zukunftsprojekte gefasst, in anderen Staaten gibt es weitere ESA-Zentren.
Das Europäische Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt (Hessen) überwacht ESA-Satelliten im Orbit. Das Europäische Astronautenzentrum EAC in Köln trainiert künftige Weltraumfahrer. Das Europäische Weltraumforschungs- und -technologiezentrum ESTEC im niederländischen Noordwijk entwickelt und testet die meisten ESA-Raumfahrzeuge. Das Europäische Raumfahrtforschungsinstitut ESRIN in Frascati bei Rom sammelt und speichert Satellitendaten. Im Europäischen Weltraum- Astronomiezentrum ESAC im spanischen Villafranca laufen die wissenschaftlichen Daten aller astronomischen ESA-Missionen zusammen. Vom ESA-Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten die europäischen Raketen.
Quelle: ntv.de, dpa