Stichwort Internationale Raumstation ISS
30.11.2007, 10:32 Uhr Die US-Weltraumbehörde NASA bezeichnet die Internationale Raumstation ISS (International Space Station) mitunter als "das komplizierteste von Menschenhand gebaute Objekt". Manchmal nennen es die Amerikaner auch "das größte und hellste künstliche Objekt im Erdorbit". Zugleich ist der 1998 von Amerikanern und Russen in Angriff genommene Außenposten der Menschheit im Weltall ein "Abfallprodukt" des historischen Wandels: Ohne den Sturz des Kommunismus und das Ende des "Wettlaufs im Weltall" wäre die Zusammenarbeit undenkbar.
Mit ihren riesigen Sonnensegeln soll die ISS bei ihrer Fertigstellung im Jahr 2010 eine Spannweite von 108 Metern haben, eine Länge von 80 Metern und eine Höhe von 41 Metern. Dann wird sie nach Angaben der NASA über 450 Tonnen wiegen. Die ISS fliegt auf einer Umlaufbahn von fast 400 Kilometern Höhe und umkreist die Erde einmal in 90 Minuten. Sie bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von gut 29 000 Kilometern in der Stunde. Das bedeutet, dass sie in 90 Sekunden etwa die Strecke von München nach Bremen zurücklegt.
In der Raumstation sollen wissenschaftliche Experimente vorgenommen werden, etwa in den Bereichen Astronomie, Biologie, Physik und Atmosphärenforschung. Mit dem geplanten Andocken des Weltraumlabors "Columbus" sind auch die Europäer maßgeblich beteiligt. Weitere Länder sind neben den USA und Russland künftig auch Japan und Kanada.
Seit November 2000 sind ständig Menschen an Bord der ISS. Zunächst waren es drei Astronauten, die fünf bis sieben Monate im Weltall blieben. Nach dem Absturz der US-Raumfähre "Columbia" am 1. Februar 2003 und dem folgenden Flugstopp für das Space-Shuttle wurde die Besatzung wegen Versorgungsproblemen reduziert. Später sollen einmal bis zu sechs Menschen in mehreren "Zimmern" der ISS wohnen.
Quelle: ntv.de