Frage & Antwort

Frage & Antwort, Nr. 315 Dürfen Sportler Olympia-Kleidung versteigern?

Einzug der deutschen Mannschaft zur Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi.

Einzug der deutschen Mannschaft zur Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi.

(Foto: dpa)

Ich habe im Internet gesehen, dass Olympia-Bekleidung versteigert wird. Dürfen die Athleten ihre Ausstattung denn nach den Olympischen Spielen behalten und auch verkaufen? (fragt Jochen L. aus Wolfsburg)

Chef de Mission des DOSB, Michael Vesper freute sich im Januar über seine Olympia-Ausrüstung.

Chef de Mission des DOSB, Michael Vesper freute sich im Januar über seine Olympia-Ausrüstung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Olympischen Winterspiele in Sotschi sind vorbei. Für die neu errichteten Gebäude und Sportstätten am Schwarzen Meer gibt es bereits Pläne. Doch was passiert mit der Olympia-Kleidung von Athleten und Funktionären? Muss diese wieder abgegeben werden? "Nein", sagt Christian Klaue vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). "Alle, Athleten, Trainer und Betreuer, die eine Ausstattung für die Olympischen Spiele bekommen haben, dürfen diese auch behalten."

Die meisten Sportler nutzen ihre Ausstattung beim Training einfach weiter. Medaillengewinner werden vielleicht ein oder zwei Stücke, vielleicht den Anzug ihres Goldlaufs extra aufbewahren. Das bleibt jedem selbst überlassen. Doch eines dürfen weder Sportler noch Funktionäre, ihre Sachen verkaufen oder sogar meistbietend versteigern. "Verkaufen oder versteigern der Olympia-Bekleidung beziehungsweise -ausstattung ist nicht erlaubt", betont Klaue.

Doch was ist, wenn jemand etwas Gutes tun und beispielsweise das getragene Hemd, mit dem er oder sie zur Olympia-Goldmedaille gelaufen oder gefahren ist, für einen gemeinnützigen Zweck spenden will? "Dann ist das eine besondere Situation, die der Athlet mit dem DOSB abstimmen muss", erklärt Klaue die Verfahrensweise. Grundsätzlich können die Sachen jedoch weder gespendet, noch versteigert werden, unter anderem auch deshalb nicht, weil sich ja auf der Kleidung der Bundesadler befindet. Allerdings könne auf Anfrage mit solch einem speziellen Anliegen der DOSB im Einzelfall genau prüfen, ob es eine Möglichkeit zur Weitergabe gebe, so Klaue weiter.

Greifen Fans auch mal zu?

Auf der Olympia-Kleidung ist der Bundesadler aufgenäht.

Auf der Olympia-Kleidung ist der Bundesadler aufgenäht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Fans sind original verschwitze Hemden nicht nur von Kultbands und anderen Stars begehrte "Beute", sondern auch von erfolgreichen Wintersportlern. Werden die Sportler bei Olympia hin und wieder bestohlen, oder gehen Ausrüstungsgegenstände sogar verloren? "Ich kenne keinen solchen Fall. Wenn, dann kommt das relativ selten vor", erklärt Klaue, der während der Winterspiele selbst in Sotschi war. Zudem ist die Olympia-Kleidung der Athleten nicht offiziell personalisiert, das heißt, es gibt weder Aufdruck noch Stickerei mit dem Namen des Sportlers, der die Kleidung trägt", so Klaue weiter.

Manche Sportler machen sich aber selbst Wiedererkennungszeichen an ihre Taschen oder an ihre Kleidung. Dass ein Fan bei Olympischen Spielen zugreifen kann, ist relativ unwahrscheinlich, da sich die Sportler in Bereichen umziehen, aufwärmen oder bewegen, die von Zuschauern nicht betreten werden dürfen. Zudem achten die Athleten selbst sehr auf ihre Ausstattung, da sie ja zu ihrem "Handwerkszeug" gehört und einen Teil zum Erfolg beitragen kann. Geht doch einmal etwas verloren, muss es dem DOSB nicht gemeldet werden.

Übrigens: Beim Ausstatter Bogner kann jede Privatperson Winterbekleidung erwerben, die der Olympia-Kleidung sehr ähnlich ist. Adidas vertreibt über Intersport einige Teile aus der Original-Olympia-Serie. Solche Teile werden auf verschiedenen Internetplattformen für den Meistbietenden feilgeboten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen