Fundsache, Nr. 1083 Azteken-Mythos auf Steintafeln
16.02.2012, 10:43 Uhr
Die aztekischen Steinplatten sind über 550 Jahre alt.
(Foto: dpa)
In einem Azteken-Tempel in Mexiko-Stadt entdecken Archäologen bedeutende Zeichnungen aus dem 15. Jahrhundert. Das Besondere: Die Steintafeln wurden eigens dafür angefertigt, um einen aztekischen Mythos zu erzählen.
Mexikanische Archäologen haben im Haupttempel der einstigen Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán im Zentrum des heutigen Mexiko-Stadt 23 Steintafeln mit eingemeißelten Zeichnungen entdeckt. Die Bilder von Schlangen und Kämpfern erzählen unter anderem die Geschichte von der Geburt des aztekischen Kampfgottes Huitzilopochtli, wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (Inah) mitteilte. Die 50 mal 40 Zentimeter großen Tafeln entstanden vermutlich zur Zeit des Tempelbaus zwischen 1440 und 1469.
Die Schnitzarbeiten wurden bereits Ende des vergangenen Jahres nahe eines mit Schlangenköpfen dekorierten Rundbaus im Tempel entdeckt. Laut Inah ist es das erste Mal, dass Archäologen im heiligsten Tempel der historischen Stadt Steinschnitzereien entdecken, die eigens dafür angefertigt wurden, einen aztekischen Mythos zu erzählen.
Die Archäologen wollen nun herausfinden, ob Markierungen, die in einigen der Zeichnungen zu finden sind, sich auf Daten des Kalenders der Azteken beziehen.
Tenochtitlán wurde um 1325 auf einer Insel in einem flachen See errichtet. Spanische Eroberer stürmten und zerstörten die Azteken-Hauptstadt im Jahr 1521 und errichteten auf den Ruinen das heutige Mexiko-Stadt. Die Ruinen des Haupttempels wurde Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Quelle: ntv.de, AFP