Fundsache

Fundsache, Nr. 982 Fischsaurier biss ins Gesicht

Streit um Beute, Territorium oder einen Partner: Fischsaurier vor 120 Millionen Jahren waren gegenüber Artgenossen sehr wehrhaft. Die Kampfmethoden damals waren denen heute lebender Tiere offenbar ähnlich - etwa mit Bissen ins Gesicht.

Modell eines Ichtyosauriers im Urweltmuseum Holzmaden.

Modell eines Ichtyosauriers im Urweltmuseum Holzmaden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Schwedische Forscher haben auf dem Fossil eines Fischsauriers 120 Millionen Jahre alte Kampfspuren entdeckt. Das urzeitliche Meeresmonster hatte Bisswunden im Unterkieferknochen erlitten, wie die Wissenschaftler um Benjamin Kear von der Universität Uppsala im Fachblatt "Acta Palaeontologica Polonia" berichten. Vermutlich habe sich das Reptil mit einem erwachsenen Artgenossen um Beute, Territorium oder einen Partner gestritten.

Aus der erkennbar fortgeschrittenen Heilung der Wunden schließen die Forscher, dass der Saurier den Kampf überlebt hat. "Pathologische Spuren auf urzeitlichen Knochen- und Zahnfossilien liefern einzigartige Einblicke in die Lebensgewohnheiten und das Sozialverhalten ausgestorbener Tiere", betonte Kear in einer Mitteilung seiner Hochschule. "Über solche Entdeckungen wurden bisher nur selten bei Fischsauriern berichtet."

Australische Wüste war ein Meer

Gesichtsbisse sind auch bei heute lebenden Tieren noch eine häufig beobachtete Kampfmethode. Die Forscher waren bei der sorgfältigen Reinigung und Rekonstruktion des Saurierskeletts im Labor auf die Bissmarken gestoßen. Das Fossil stammt aus der australischen Wüste nahe der Stadt Marree. Der schnell schwimmende Raubsaurier lebte vermutlich in einem antarktischen Inlandmeer, dessen Boden heute die australische Wüste ist.

Fischsaurier (Ichthyosaurier) waren bis zu sechs Meter lange Jäger der Urmeere, die äußerlich an heute lebende Delfine erinnern. Sie ernährten sich vermutlich von Fischen und tintenfischartigen Tieren. Ihre lange Schnauze war mit mehr als hundert spitzen, krokodilähnlichen Zähnen bewaffnet.

Quelle: ntv.de, dpa

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