Fundsache

Fundsache, Nr. 740 Freske im minoischen Stil

Reste der Freske im minoischen Stil wurden bei Ausgrabungen in Tel Kabri gefunden.

Reste der Freske im minoischen Stil wurden bei Ausgrabungen in Tel Kabri gefunden.

(Foto: University of Haifa)

In einem Korridor des Palastes wurden Gefäße außerdem mit unbekannten Substanzen entdeckt.

In einem Korridor des Palastes wurden Gefäße außerdem mit unbekannten Substanzen entdeckt.

(Foto: University of Haifa)

In der Levante lebende Kanaanäer empfanden sich als Europäer. Zu dieser Feststellung kommt Dr. Assaf Yasur-Landau von der Haifa Universität, nach der Entdeckung einer Freske im minoischen Stil bei Ausgrabungen in Tel Kabri im Norden Israels nahe Naharija. Die Kanaanäer lebten in der mittleren Bronzezeit (2000-1500 vor Christi) im Heiligen Land, in der Bibel auch "Land Kanaan" genannt. Kabri ist die einzige kanaanäische Stadt, die verlassen wurde, ohne dass jemals in späterer Zeit eine neue Stadt darüber gebaut worden wäre.

Der rund 1,5 Hektar große Palast, in dem die Wandmalereien im minoischen Stil mit blauem Hintergrund entdeckt worden sind, sei der einzige vollständig erhaltene Palast aus dieser Periode, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität von Haifa.

Unbekannte Substanzen

Ausgrabungen in Hazor und anderen kanaanäischen Städten hätten Skulpturen im mesopotamischen oder syrischen Stil hervorgebracht. Der Palast in Kabri jedoch habe sich ganz nach den europäischen Minoern gerichtet. "Das war ein offensichtlicher Beschluss dieser Levantiner, sich nach Westen zu wenden, und nicht in Richtung Orient", sagte Yasur-Landau. Während die Bewohner von Hazor Handelsbeziehungen mit den Völkern im Osten gepflegt hätten, seien den Bewohnern von Kabri die Anwohner des Mittelmeeres näher gestanden.

Ein Weg um den Palast wird freigelegt.

Ein Weg um den Palast wird freigelegt.

Die Ausgrabungen hätten ergeben, dass vor über 3000 Jahren Privatland enteignet worden sei, um darauf den Palast zu errichten. Nach Angaben der Universität sei ein schon damals versiegelter Korridor mit zahlreichen Krügen und Gefäßen gefunden worden. Die Forscher hätten dort viele Tierknochen und sogar in einigen Krügen auch unbekannte Substanzen gefunden. Diese sollen im Labor untersucht werden, um zu erfahren, welche Speisen bei den Kanaanäern beliebt waren.

Quelle: ntv.de

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