Fundsache

Fundsache, Nr. 260 Keramikstücke ausgegraben

Archäologen haben in einer monumentalen Anlage in Kyhna bei Leipzig 6800 Jahre alte Keramikstücke ausgegraben. Unter den 25 Fragmenten befänden sich Henkel, stichbandkeramische Scherben und auch ein kleines Beil, sagte der Sprecher des sächsischen Landesamtes für Archäologie, Christoph Heiermann. Er bezeichnete die Funde als "Riesenkracher". Sie seien typisch für die Zeit aus der Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. und bestätigten Alter und Kulturstufe. Die Bruchstücke reichten den Archäologen für die Forschung aus.

Die Archäologen versuchen mit Grabungen in der Kreisgrabenanlage auf einer Fläche von 10 mal 50 Metern Rückschlüsse auf deren Nutzung zu ziehen. Die europaweit 150 bekannten Anlagen einer 6800 Jahre alten Zivilisation geben der Fachwelt auch Jahre nach ihrer Entdeckung Rätsel auf. Bisher wurden solche Anlagen auch in Österreich, Bayern, dem Donaugebiet, Slowenien und Sachsen-Anhalt gefunden.

Bereits Anfang der 1990er Jahre wurde die Anlage in Kyhna durch Luftbildaufnahmen entdeckt. "Heute ist das ein gepflügter Acker", sagte Heinemann. Sie hat einen Durchmesser von 135 Metern. Eine Anlage solchen Umfangs sei sehr selten. "Wir wissen, die Anlagen haben Gräben gehabt und wir wissen, wie sie oberirdisch ausgesehen hat, aber wir wissen nicht, was man da gemacht hat." Unter den Archäologen gibt es die Theorie, es handele sich um einen zentralen Platz, etwa einen Markt oder einen Tempel.

Bei Vorarbeiten zur Trasse der Autobahn Dresden-Prag stießen die Archäologen 2002 im Dresdner Ortsteil Nickern auf eine ähnliche Anlage.

Quelle: ntv.de

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