Fundsache

Fundsache, Nr. 243 Riesenklaue vom Skorpion

Forscher haben in Rheinland-Pfalz die Klaue eines gigantischen Meeresskorpions ausgegraben. Der 2,5 Meter lange Gliederfüßer jagte vor 390 Millionen Jahren durch das Urmeer, wie die Wissenschaftler in den "Biology Letters" der Londoner Royal Society berichten. Der Urskorpion war fast einen halben Meter länger als die größten bisher gefundenen Gliederfüßer. Das Exemplar der Gattung Jaekelopterus rhenaniae stelle damit einen neuen Größenrekord für Gliederfüßer auf.

Der Paläontologe Markus Poschmann von der Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe hatte das 46 Zentimeter lange Klauenfossil in einem Steinbruch in Willwerath nahe Prüm entdeckt. Er beschreibt es zusammen mit dem Briten Simon J. Braddy von der Universität Bristol und dem US-Forscher Erik Tetlie von der Universität Yale. Urzeitliche Gliederfüßer waren demnach noch größer als bislang angenommen.

Meeresskorpione lebten vor rund 460 bis 255 Millionen Jahren. Sie gelten als Vorfahren der Skorpione, möglicherweise sogar als Vorfahren aller Spinnentiere. In der Forschung ist bislang umstritten, warum urzeitliche Gliederfüßer wesentlich größer waren als die heute lebenden Exemplare. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie infolge der höheren Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre größer werden konnten. Andere Forscher stellten die These auf, dass sie sich parallel zu ihren Beutetieren, den Panzerfischen, entwickelten.

Quelle: ntv.de

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