Fundsache

Fundsache Nr. 14 Zuviel Vitamine?

Cornflakes als Gesundheits-Risiko? Lebensmittelanalytiker finden immer wieder überdosierte Vitaminmengen, zum Beispiel bei Frühstücksflocken. So hatte Stiftung Warentest bei Cornflakes eine Überdosierung mit Vitamin B1 um bis zu 50 Prozent entdeckt.

In einer anderen Untersuchung stellten die Tester fest, dass die Flakes eine bis zu dreifache Menge an Vitaminen enthielten als auf der Verpackung angegeben, in verschiedenen Getreideprodukten war 50 Prozent mehr Vitamin B1 enthalten als angegeben, in Süßwaren 25 Prozent, Folsäure in Milchmischgetränken sogar 175 Prozent mehr als angegeben.

Der Grund dafür, warum Hersteller das tun, ist ein technologischer: Auch künstliche Vitamine sind nicht unvergänglich. Neben Feuchtigkeit und Wärme setzen ihnen Sauerstoff und Licht zu. Um zu erreichen, dass das Produkt garantiert bis kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums so viele Vitamine enthält, wie auf der Verpackung deklariert, verteilen sie Vitamine nach dem Gießkannenprinzip. Das berichten die Experten Marita Vollborn und Vlad D. Georgescu in ihrem Bestseller "Die Joghurt-Lüge. Die unappetitlichen Geschäfte der Lebensmittelindustrie". Dem Sachbuch zufolge gefährden zu hohe Vitamingehalte die Gesundheit der Verbraucher, wenn die Frühstücksflocken in zu hohen Mengen konsumiert werden.

Schließlich reagierte im August 2004 Dänemark. Die dänische Gesundheitsbehörde Danish Veterinary and Food Administration (DVFA) verbot kurzerhand den Verkauf von zwölf Frühstücksflocken und sechs Müsliriegeln. Den Bescheid begründete die DVFA mit einer Risikoanalyse des Danish Institute for Food and Veterinary Research (DFVF). Das Institut war zu dem Schluss gekommen, dass die angegebenen Mengen bei regelmäßigem Genuss Nieren und Leber von Ungeborenen und Kindern schädigen könnten -und das, obwohl die Mengen an Vitamin B6 und Folsäure tatsächlich nur 25 Prozent der empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen ausmachen.

Bei Eisen und Kalzium waren es sogar nur 17 Prozent. Nordisk Kellogg's, die skandinavische Tochterfirma des US-Nahrungsmittelgiganten, beschwor dagegen die Unbedenklichkeit ihrer Produkte, schrieben die Autoren in ihrem Buch. In Deutschland jedoch seien derartige Beschränkungen bis heute nicht erfolgt.

Quelle: ntv.de

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