Das gab es in 16 Jahren "Wer wird Millionär?" zuvor noch nie. Tanja Fuß scheiterte bei der allerersten Frage. Hilfe von Günther Jauch bekam sie nicht. Für die Modestudentin steht fest: Jauch hat sie mit Absicht auflaufen lassen - aus einem einzigen Grund.

Nach gerade mal 45 Sekunden bei "Wer wird Millionär?" konnte sich Showkandidatin Tanja Fuß zweier Dinge gewiss sein: null Euro und landesweites Mitleid. Die Studentin war bei Günther Jauchs Wissensshow an der allerersten Frage gescheitert und fuhr mit vier unbenutzten Jokern nach Hause. Eine unrühmliche Premiere in 16 Jahren WWM-Geschichte.

Nachdem sie ihren Blackout anfangs noch mit Gelassenheit ertrug, geht sie nun in die Offensive. Sie gibt Moderator Jauch eine Mitschuld an ihrer Blamage. Er habe sie wegen der Quote auflaufen lassen, sagte sie dem Magazin "Closer". "Bessere Publicity, als dass eine blonde Mode-Studentin an der ersten Frage scheitert, gibt es ja wohl nicht."

Jauch hatte schon nach der Ausstrahlung des Auftritts in der vorigen Woche ähnliche Kritik in sozialen Netzwerken zurückgewiesen. "'Wer wird Millionär?' ist ja von Haus aus keine Wohltätigkeitssendung, in der es eine Garantie auf leistungslose Gewinne gibt", sagte Jauch der "Bild"-Zeitung. "Wenn ich jedem automatisch bei jeder Antwort über die Hürde helfe, ist der Reiz der Sendung dahin. Die Kandidatin hatte ja mehr als eine Möglichkeit, sich zu korrigieren."

Das war "reinster Psycho-Terror"

Direkt nach der Sendung hatte RTL Fuß noch damit zitiert, sie nehme alles gelassen. Auch Jauch lobte die Reaktion der Studentin: "Sie hat doch nach der falschen Antwort alles richtig gemacht. Sie hat fröhlich erklärt, dass sie jetzt um eine Erfahrung reicher sei. Damit ist sie auch nicht fürs Leben blamiert. Im Gegenteil: Sie hat für die Enkel eine schöne Geschichte."

Die Aachenerin hatte die Frage zu beantworten: "Seit jeher haben die meisten...? A: Dober Männer, B: Cocker Spaniels, C: Schäfer Hunde, D: Riesen Schnauzer". Sie entschied sich darauf für "Riesen Schnauzer". Die 20-Jährige, die in Mönchengladbach studiert, sprach im "Closer"-Interview von einem Spießrutenlauf an dem Tag nach der Ausstrahlung der Sendung: "Teilweise musste ich mich sogar verstecken, weil einige Leute zu aufdringlich wurden." Die Häme in sozialen Netzwerken sei für sie "reinster Psycho-Terror" gewesen.