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"Ötzi" doch nicht ermordet? Experten präsentieren neue Spur

Die Eismumie wurde vor 20 Jahren entdeckt.

Die Eismumie wurde vor 20 Jahren entdeckt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gletscherleiche "Ötzi" könnte einen ganz unspektakulären Abgang aus der Steinzeit erlebt haben: Wissenschaftler sind sich sicher, dass "Ötzi" in den Bergen verunglückte. Die an seinem Leichnam festgestellte Pfeilschuss-Verletzung rühre offenbar von einem früheren Angriff her.

So oder so ähnlich könnte der Mann aus dem Eis vor 5300 Jahren ausgesehen haben.

So oder so ähnlich könnte der Mann aus dem Eis vor 5300 Jahren ausgesehen haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der steinzeitliche Alpenbewohner ist möglicherweise doch nicht getötet worden. Das haben nach einem Bericht des "Focus" neueste Forschungen ergeben. Ursache für seinen Tod könnte auch ein schlichtes Bergunglück gewesen sein. Die Innsbrucker Universitätsprofessoren Karl-Heinz Künzel und Wolfgang Recheis hätten an "Ötzis" Leiche einen "knöchernen Einriss mit Aufgehen einer Schädelnaht" festgestellt, heißt es. Eine gelbliche Verfärbung des Augapfels könnte als indirekte Blutspur interpretiert werden.

Nach "Focus"-Informationen soll der Leichnam nun abermals mit aufwendigen bildgebenden Verfahren untersucht werden. Die erst jüngst festgestellten Verletzungen an der im Archäologischen Museum Bozen (Italien) ausgestellten Mumie könnten darauf hinweisen, dass "Ötzi" in den Bergen verunglückt sei. Die an "Ötzis" Leichnam festgestellte Pfeilschuss-Verletzung könnte von einem früheren Angriff herrühren.

Allein auf weiter Flur

Die beiden Innsbrucker Hochschullehrer stehen mit dieser Theorie allerdings in der Wissenschaft weitgehend alleine da. Erst Ende Oktober hatten Forscher aus aller Welt die Theorie der Tötung Ötzis als die wahrscheinlichste Todesursache bezeichnet. Sie hatten dabei mehr als 100 wissenschaftliche Studien zu Ötzis Tod verglichen.

Die rund 5300 Jahre alte Gletscherleiche hatte vor gut 20 Jahren das Nürnberger Ehepaar Erika und Helmut Simon bei einer Bergwanderung unterhalb des Similaun-Gipfels in den Südtiroler Bergen unweit der österreichischen Grenze entdeckt.

Quelle: ntv.de, dpa

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